Sie tritt für die Partei der Mutter an
Tochter (18) von Schneider-Schneiter will in die Politik

Die Tochter von CVP-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter ist eben erst 18 Jahre alt geworden und arbeitet noch für ihren Matur-Abschluss. Trotzdem will Julia schon in die Politik. Politische Familien sind keine Seltenheit in der Schweiz.
Publiziert: 15.09.2018 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2018 um 11:53 Uhr
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Julia Schneider (links) ist eben erst 18 Jahre alt geworden, lernt am Gymnasium für die Matura und will trotzdem schon in den Baselbieter Landrat einziehen. Politik steckt ihr im Blut – kein Wunder.
Foto: STEFAN BOHRER
Julien Duc

Julia Schneider feierte eben erst ihren 18. Geburtstag. In der Gemeinde Oberwil BL besucht sie das Gymnasium mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Recht. Wenn alles gut läuft, will sie nächsten Sommer die Matur in der Tasche haben. Die 18-Jährige hat aber auch ein anderes Datum fest im Blick: nämlich den 31. März 2019. An jenem Sonntag stehen im Kanton Basel-Landschaft die Landratswahlen statt.

Schneider kandidiert für die CVP und tritt damit indirekt in die Fussstapfen ihrer berühmten Mutter, wie die «Basellandschaftliche Zeitung» berichtet. Denn ihre Mutter ist die profilierte CVP-Politikerin Elisabeth Schneider-Schneiter (54), die derzeit die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats präsidiert.

Polit-Nachwuchs will «eigene Linie» fahren

Wie die Mutter, so die Tochter. Doch Julia will sich nicht als Abklatsch ihrer Mutter abstempeln lassen. Die Tochter wolle ihre «eigene Linie» fahren und die Mutter dabei höchstens eine Nebenrolle spielen: «Ich möchte nicht, dass sie explizit Wahlkampf macht», stellt der Polit-Nachwuchs klar.

Sie stellt aber nicht in Abrede, dass ihre Mutter sie politisch wesentlich geprägt habe: «Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mir die Werte der CVP nicht schon mit der Muttermilch mitgegeben wurden.»

Schneider möchte junge Wählerinnen und Wähler ansprechen und sich in der der immer mehr polarisierten Politiklandschaft für den Kompromiss einsetzen.

Wie die Blochers, Galladés und Co.

Die Schneiders sind beileibe nicht die einzige politische Familie in der Schweiz. Beispiele von mehreren politischen Karrieren innerhalb einer Familie gibt es viele. Alt Bundesrat Christoph Blocher (77) und seine Tocher Magdalen Martullo (49) sind aktuell das wohl prominenteste Beispiel. Oder etwa die beiden Nationalräte Maximilian (76) und Lukas Reimann (35). Auch sie sind verwandt – Onkel und Neffe. Und auch Ulrich Giezendanners (64) Sohn Benjamin (36) will es seinem Vater gleich tun und schon bald in Bern politisieren.

Politische Familien lassen sich aber nicht nur innerhalb der SVP finden. Es gibt auch Beispiele auf der anderen Seite des politischen Spektrums. Etwa der Bruder von Bundesrätin Simonetta Sommaruga (58), Stefano (51), ist seit diesem Jahr Gemeinderat in Arth SZ. Oder Nicolas Galladé, der kleine Bruder von Chantal (45). Er ist Sozialvorsteher der Stadt Winterthur. Zwar nicht für ihre linke Politik, aber für ihre ansehnliche politische Laufbahnen bekannt sind auch die Schlumpfs. Sowohl Tochter Eveline (62) wie auch ihr 2012 verstorbene Vater Leon waren Bundesräte.

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