Die Waadtländerin Fanny Chollet (26) – Pilotenname Shotty – steht vor einem grossen Karriereschritt. Sie hat ihre Ausbildung zur Militärpilotin in der Pilotenschule kürzlich mit dem Brevet abgeschlossen.
Nun hat sie eine einjährige Ausbildung auf dem F/A-18 vor sich, bis sie nach total sechs Jahren Ausbildung als erste Frau die Zulassung als Kampfjetpilotin erhalten wird, wie die Armee mitteilte.
Tempo 2000
Jetzt folgt für die künftige erste Kampfjetpilotin der Schweiz die Umschulung auf den beinahe 2000 Kilometer schnellen Kampfjet. «Wir wechseln nun vom Ausbildungsflugzeug PC-21 auf den achtmal schwereren Kampfjet F/A-18», sagt Chollet gemäss Medienmitteilung der Armee, aus der «20 Minuten» zitiert. Ihr Ziel sei es, die Ausbildung zu bewältigen und all ihre späteren Missionen bestmöglichst zu erfüllen.
Zur Fliegerei kam «Shotty» mit 17 Jahren. Interessiert habe sie sich zwar schon früh dafür, aber erst im Gymnasium habe sie sich für die Laufbahn entschieden; nicht zuletzt darum, weil ein Teil ihrer Familie schon fliege, wie sie sagt. «Einmal entschieden, war für mich klar: Das soll mein Job werden, dafür werde ich alles tun. Militärpilot zu sein ist eine Leidenschaft.»
«Eine Frau – das ist für alle normal»
Neben Chollet haben sieben männliche Kollegen das Brevet erhalten. Zwei davon werden dereinst ebenfalls Kampfjets steuern, die anderen fünf Helikopter. Während ihrer ganzen Ausbildung habe sie nie den Eindruck erhalten, dass sie anders behandelt werde, weil sie eine Frau ist, sagt Chollet. «Es war für alle normal.» Ihr Kollege David Zuber bestätigt dies: «Sie hat dieselben Kurse unter denselben Bedingungen absolviert wie wir.» (nmz)