Selfie-Geri, Raser, Brandstifterin
Aargauer haben die Qual der Wahl

So spezielle Wahlen wie am Sonntag hat es im Aargau wohl noch nie gegeben. Nebst Geri Müller (56), der mit der Nacktselfie-Affäre Schlagzeilen machte, stehen auch ein rasender Gemeinderat aus Wohlen und eine SVP-Frau aus Zofingen in U-Haft auf der Wahlliste.
Publiziert: 23.09.2017 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:43 Uhr
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Geri Müller (56, Grüne) will weiter Stadtpräsident von Baden AG bleiben.
Foto: Siggi Bucher
Ralph Donghi

Grosse Spannung am Sonntag im Aargau: Gleich drei Personen, die einen Tolggen im Reinheft haben, stehen zur Wahl in ein politisches Amt. Und sie sind keine unbeschriebenen Blätter!

Da wäre Geri Müller (56, Grüne), der in Baden wieder Stadtpräsident werden will – trotz Nacktselfie-Affäre. Er hatte 2014 vom Stadtratsbüro aus Fotos seines Geschlechtsteils an eine Frau geschickt. Müller erntete Kritik, blieb aber im Amt. Bei seiner Wahl könnte es laut Politikerkollegen knapp werden.

Weiterhin beliebt im Volk

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen dürfte es auch in Wohlen geben. Dort will Vize-Ammann Paul Huwiler (56, CVP) Oberhaupt werden. Doch er wurde heuer mit 144 km/h erwischt – ausserorts. 15 Monate Knast bedingt und eine Busse von 5000 Franken drohen ihm. Nur: Wie Müller geniesst auch er laut einer Umfrage grosse Sympathien im Volk.

Eher weniger Wahlchancen dürfte Marina M.* (30) in Zofingen haben. Die SVP-Frau will Einwohnerrätin werden, wurde aber kürzlich verhaftet. Sie soll daheim Feuer gelegt und den Tod ihrer Familie in Kauf genommen haben. Sie bestreitet dies.

Müller und Huwiler standen zu ihren Verfehlungen. Sie dürften insgeheim wissen: Sonntagabend beginnt für sie ein neues Kapitel im Leben. So oder so.

* Name der Redaktion bekannt

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