SVP-Chef Toni Brunner gibt den Plan nicht auf, Adrian Amstutz als Asylminister in den Bundesrat zu bringen. Amstutz sei sein «Wunschkandidat», sagt Brunner gegenüber der «Sonntagszeitung». Brunner lässt sich auch nicht davon beirren, dass Amstutz («ich will nicht, weil ich es nicht kann») sich schon anfangs Jahr selbst aus dem Rennen genommen hat.
«In der Vergangenheit haben öfters potentielle Kandidaten Nein gesagt und am Schluss die Wahl dann doch angenommen», sagt Brunner. Der SVP-Chef verhehlt aber auch nicht, dass ihm der Plan «Asylminister Amstutz» im Wahlkampf zupass gekommen ist. Brunner: «Ich kann nur sagen: Nichts verkörpert die Bedeutung der Wahlen im Herbst so eindrücklich, wie wenn man sich anstelle von Bundesrätin Sommaruga einen Bundesrat Amstutz im EJPD vorstellt.»
Doch Brunner denkt auch schon an Alternativen und nennt weitere Kandidaten wie den Bündner Nationalrat Heinz Brand - «den asylpolitisch versiertesten Politiker in unseren Reihen». Dann wird Brunners Liste abenteuerlich: Er schlägt für den Bundesrat vorsorglich den «Weltwoche»-Chef Roger Köppel, Magdalena Martullo-Blocher, die Tochter des als Bundesrat abgewählten Christoph Blocher und den Zürcher Professor Hans-Ueli Vogt vor. Die verfügen zwar alle nicht über politische Erfahrung, wollen aber für die SVP in den National- bzw Ständerat.
Trotzdem sieht der Parteipräsident sie als «profiliert» an. Vorschusslorbeeren oder geringe Konkurrenz in der eigenen Partei?