Seine Frauen trugen nicht mal Hotpants
SP-Feri gibt ihren Badge einem Strip-Unternehmer

Früher war Daniel C. Rohr Strip-Unternehmer, jetzt geht er dank SP-Feministin Yvonne Feri im Bundeshaus ein und aus. Feri verteidigt ihren Duz-Freund: «Er hat sich immer für den Schutz der Frauen eingesetzt.»
Publiziert: 17.07.2015 um 11:33 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:04 Uhr
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Ist der Mutter zu sexy: Das Profilbild von Jung-Politikerin Celina Feri
Foto: Facebook / Celina Feri
Von Christoph Lenz

SP-Nationalrätin Yvonne Feri rüffelte ihre Tochter, weil sie ein sexy Hotpants-Foto als Facebook-Profilbild verwendete. Nun muss sich Feministin Feri selbst pikante Fragen gefallen lassen. Der Grund: Die SP-Nationalrätin hat eine ihrer zwei Bundeshaus-Zutrittskarten ausgerechnet einem ehemaligen Strip-Unternehmer anvertraut.

Der Berner Daniel C. Rohr tritt heute zwar als Kommunikationsberater auf. Von 2007 bis 2011 sass er aber im Verwaltungsrat des Berner Nobel-Cabarets Le Perroquet, in welchem nach eigenen Angaben zwölf Damen für Unterhaltung sorgen. Drei Jahre lang amtete Rohr sogar als Verwaltungsratspräsident der Cabaret-Betreiberin Perroc AG.

Die eigene Tochter soll keine Hotpants tragen, ein Mann mit Strip-Vergangenheit wird aber mit einem der begehrten Bundeshaus-Badges belohnt? Das wirft Fragen auf.

Sie kämpften gemeinsam für Cabaret-Tänzerinnen

SP-Frau Yvonne Feri weiss von der Vergangenheit Daniel C. Rohrs. Sie verteidigt ihren Duz-Freund: «Daniel hat sich stets für den Schutz der Frauen und für gute Arbeitsbedingungen in Cabarets eingesetzt.» So habe sie ihn auch kennen gelernt: Beim Kampf für den Erhalt der Aufenthaltsbewilligung L für Cabaret-Tänzerinnen.

Für sie stehe im Vordergrund, Ausbeutung, Menschenhandel und Gewalt zu verhindern, schreibt Feri aus den Ferien. «Ich sehe heute keinen Grund, den Bundeshaus-Badge zurück zu verlangen.» Nach einer allfälligen Wiederwahl im Herbst werde sie die Badge-Vergabe aber überprüfen.

Rohr: «Habe keinen Rappen verdient»

Daniel C. Rohr wehrt sich gegenüber Blick.ch dagegen, als «Strip-Unternehmer» bezeichnet zu werden. «Das war ich nie», sagt der Berner. «Ich hatte nur einen symbolischen Anteil am Unternehmen und habe während der ganzen Zeit keinen Rappen verdient.» Während seiner drei Jahre als Verwaltungspräsident sei das Cabaret Le Perroquet zudem nur einer von vielen Betrieben der Perroc AG gewesen. «Als die Hauptaktionäre 2010 entschieden, die Cabaret-Strategie zu intensivieren, habe ich meinen Rückzug angekündigt.»

Überhaupt habe er immer für die Frauen gekämpft, sagt Rohr weiter. «Zum einen habe ich mich bei der Politik dafür eingesetzt, dass die L-Bewilligungen für Tänzerinnen erhalten bleiben. Zum anderen habe ich einen Code of Conduct für den Verband der Cabaretbetreiber verfasst. Einen Leitfaden, wie sich Arbeitgeber gegenüber den Tänzerinnen verhalten müssen, welche Arbeitsbedingungen gelten, welche Sozialleistungen bezahlt werden müssen. Beides diente einzig und allein dem Schutz der Frauen», so Rohr.

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