Sehr zufrieden, aber…
Das brauchen Schweizerinnen und Schweizer, um glücklich zu sein

Die Bevölkerung in der Schweiz ist sehr zufrieden mit ihrer Situation. Allerdings gibt es auch Risse im Bild von der heilen Heimat. Das zeigt eine Umfrage des Forschungsinstituts GFS Bern im Auftrag der SRG.
Publiziert: 23.08.2023 um 08:03 Uhr
Vor allem aus dem Privatleben nährt sich die grosse Zufriedenheit in der Bevölkerung der Schweiz. (Archivaufnahme vom Bundeshaus in Bern, 2015 - mit Gewitterwolken im Hintergrund)
Foto: THOMAS HODEL

Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) wollte in diesem Wahljahr herausfinden, wie es der Bevölkerung in der Schweiz und den Schweizerinnen und Schweizern im Ausland geht, wie sie in einer Mitteilung schreibt.

Die SRG lanciert dazu an diesem Mittwoch über digitale Plattformen das Pilotprojekt «dialog». An der GFS-Umfrage haben sich im April und Mai bereits mehr als 57'000 Menschen beteiligt – und über die neuen Plattformen sollen es noch mehr werden.

61 Prozent der Befragten sagten, ihnen gehe es gut bis sehr gut (Noten 8 bis 10 auf einer Skala von 1 bis 10). Nur fünf Prozent bezeichnen sich als nicht zufrieden (Noten 0 bis 4). Diese Zufriedenheit wird vor allem vom Privatleben genährt. Nur 37 Prozent benoten nämlich den Grad ihrer beruflichen Zufriedenheit mit 8 oder höher.

Darauf angesprochen, was es bräuchte, damit sie noch glücklicher wären, sagen die meisten der Befragten: mehr Zeit in der Natur zu verbringen. Die weiteren Positionen auf der Wunschliste sind: mehr Geld zu haben, mehr Schlaf und mehr gemeinsame Zeit mit der Familie.

«Woke» und «Gender» als Pseudoprobleme

Knapp ein Drittel der Befragten befindet sich in einer «eher oder sehr stark» belastenden finanziellen Situation – vor allem in der italienischen und rätoromanischen Schweiz. Dies und der zunehmende Leistungsdruck sind die Faktoren, die das persönliche Glücksempfinden der Befragten am meisten beeinträchtigen. Ein Fünftel aller Befragten sagt zudem, sie fühlten sich immer oder oft einsam.

Die Themen, die bisher in diesem Wahljahr vor allem zu reden gaben, finden gemäss der Umfrage bei der Bevölkerung wenig Beachtung. 61 Prozent halten «Woke» und «Gender» für Pseudoprobleme.

Zuwanderung, Neutralität und Gleichberechtigung der Geschlechter sind auf der Liste der Themen, die die Leute beschäftigen, nur im Mittelfeld. Sogar ganz am Schluss der Liste finden sich politische «Dauerbrenner» wie die Corona-Pandemie oder der Stadt-Land-Graben. (SDA)

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