Schweizer Offizier Patrick Gauchat arbeitet an Demarkationslinie
«Das Treffen zwischen Trump und Kim macht Hoffnung»

Seit über 65 Jahren ist eine Handvoll Schweizer an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea stationiert. Sie haben das historische Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un aus nächster Nähe miterlebt.
Publiziert: 01.07.2019 um 18:41 Uhr
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Divisionär Patrick Gauchat ist Chef der Schweizer Korea-Mission.
Foto: zvg
Lea Hartmann und Petar Marjanovic

Patrick Gauchat (51) war hautnah dabei, als Donald Trump (73) gestern den historischen Schritt machte und als erster amtierender US-Präsident nordkoreanischen Boden betrat. Der Westschweizer ist seit zwei Jahren in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden verfeindeten Staaten stationiert, die sich offiziell noch immer im Krieg befinden.

Gauchat leitet die neutrale Beobachtungskommission, bestehend aus fünf Schweizer und fünf schwedischen Offizieren. Ihr Job ist es, den Waffenstillstand zu überwachen. Das Camp der Mission befindet sich direkt neben den blauen Baracken auf der Grenzlinie. 

Schweizer wussten schon länger vom Treffen

Die Schweizer hätten schon seit längerem vom geplanten Treffen zwischen dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un und Trump gewusst, wie Gauchat BLICK verrät. «Die Präsenz von Präsident Trump Ende Juni in Korea war Anfang Juni angekündigt worden, und ein Besuch in der demilitarisierten Zone war vorgesehen.» Die Details hingegen seien erst in den letzten Tagen festgelegt worden.

Da die Abrüstungsgespräche nicht ins Aufgabengebiet der Schweizer Beobachtermission fallen, waren Gauchat und seine Kollegen nicht direkt in die Planung des hochrangigen Treffens involviert. Man habe auch Trump nicht persönlich getroffen, sagt er – schliesslich habe es sich um einen «extrem kurzen» Gipfel gehandelt. 

Calmy-Rey war die Erste, die die Grenze überschritt

Trotzdem verspricht sich die Schweizer Mission etwas davon. «Der Gipfel macht Hoffnung auf einen erneuerten Dialog», sagt Gauchat. Man sei zuversichtlich, dass dank dieses kurzen Treffens die «strategischen Diskussionen wieder Schwung bekommen». 

Die Schweiz hat an der Demarkationslinie bereits Geschichte geschrieben. Die damalige Aussenministerin Micheline Calmy-Rey (73) war 2003 die erste ausländische Regierungsvertreterin, die die Grenze zu Nordkorea überschritt. Die Bilder gingen damals um die Welt – so wie nun die Aufnahmen von Trumps historischem Schritt.

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