Schullager gehören zu den Höhepunkten im Schuljahr. Immer öfter logieren die Kids dabei aber im Doppel- oder Viererzimmer im Hotel statt im Massenschlag. Zwar wählt die grosse Mehrheit der Lehrkräfte noch immer die traditionelle Form im Lagerhaus, in welcher Begleitpersonen für die Küche und die Kinder für den Abwasch besorgt sind.
Doch der Trend geht klar Richtung Unterkunft mit Verpflegung durch Personal – mit Voll- oder zumindest Halbpension. Das zeigen Zahlen, welche die «Nordwestschweiz» publiziert hat. So wurden gemäss der Auswertung im laufenden Jahr 16 Prozent der Schulklassen in einer Unterkunft mit Verpflegung untergebracht. 2011 waren es noch 14,6 Prozent.
Immer weniger Freiwillige
Jürg Brühlmann vom schweizerischen Lehrerverband bestätigt den Trend. «Vereinzelte Schulklassen haben schon vor 30 Jahren ihre Schullager in Hotels verbracht», sagt er der Zeitung. «Heute füllen aber mehr und mehr Klassen die Hotels und sorgen so für eine gute Auslastung in schwierigen Zeiten.»
Für den Trend gibt es durchaus Gründe. So ortet Ole Rauch von der Schneesportinitiative das Problem darin, dass es für die Lehrpersonen immer schwieriger werde, freiwillige Co-Leiter, Betreuer und Helfer zu finden, die ihre Freizeit für ein Schullager opfern.
Und Brühlmann sieht einen weiteren Grund darin, dass viele Gemeinden ihrer gemeindeeigenen Gruppenunterkünfte in den Ferienregionen abgestossen hätten.
Pädagogischer Verlust
Allerdings hat Pädagoge Brühlmann keine Freude an der Entwicklung. «Es wäre besser, wenn die Kinder mithelfen müssten, etwa beim Kochen, beim Abwaschen oder beim Putzen. Fällt das weg, ist das ein pädagogischer Verlust, denn mit dem Rundumservice im Lager nimmt man den Kindern eine Erfahrung weg.» (rus)