Schon 2021 geht es los
Dieses autonome Auto kurvt bald durch unsere Städte

Volvo beliefert Uber mit selbstfahrenden Autos. Diese sollen auch auf Schweizer Strassen fahren.
Publiziert: 25.11.2017 um 23:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:45 Uhr
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Volvo liefert Tausende «autonome» Limousinen an den Online-Fahrdienst Uber.
Foto: Uber
Moritz Kaufmann

Die Zukunft ist näher, als viele glauben. Am Montag schlossen der US-Fahrdienst Uber und der schwedisch-chinesische Autohersteller Volvo einen denkwürdigen Deal ab: Volvo beliefert Uber bis 2021 mit bis zu 24'000 selbstfahrenden Autos.

Sie basieren auf dem Modell XC90 und sind zum Listenpreis von rund 65'000 Franken mit allen Sensoren ausgestattet, die sogenannte autonome Autos brauchen. «2021 bringen wir Fahrzeuge, die auf Stufe vier autonom unterwegs sind», sagt Sascha Heiniger, Sprecher von Volvo Schweiz, zu SonntagsBlick.

Was bedeutet Stufe vier? «Das Fahrzeug kann auf definierten Strecken das Fahren komplett übernehmen, der Fahrer kann sich anderen Tätigkeiten widmen.»

In fünf Jahren schon keine Taxifahrer mehr?

Der Fahrdienst Uber – in der Schweiz in Genf, Lausanne, Basel und Zürich aktiv – ist derzeit daran, die Software für das selbstfahrende Auto zu entwickeln. Geht alles nach Plan, sind die ersten Taxifahrer schon in fünf Jahren überflüssig. Uber-Kunden werden ihr Auto via Handy bestellen können. Es kommt von selbst und bringt sie zum gewünschten Zielort.

Die Technik hat die Gesetzgebung also überholt. Heute sind autonome Fahrzeuge in den meisten Orten der Welt illegal – nicht so im US-Bundesstaat Arizona. Dort wurde der Volvo XC90 ausgiebig getestet.
«Noch fehlen die Gesetze und Bewilligungen für diese Autos», räumt Volvo ein. Sprecher Heiniger ist aber zuversichtlich: «Sie werden von verschiedenen Staaten kommen.» Der autonome Volvo sei für den weltweiten Markt gedacht, also auch für die Schweiz.

Dank autonomen Autos aufs eigene Fahrzeug verzichten

Uber will seine Selbstfahrflotte jedenfalls auch hierzulande kurven lassen. «In Städten, in denen es normal ist, Autos per Knopfdruck zu bestellen, ist auch der Schritt zum autonomen Fahren nicht mehr weit», teilt Uber Schweiz SonntagsBlick mit.

Dafür setze man sich stark ein und konzentriere sich auch auf das Thema Sicherheit. Zusätzlich motiviert wird Uber von Konkurrenzdiensten wie Lyft oder Waymo, die ähnliche Pläne verfolgen, jedoch nicht in Europa operieren.

Sicher ist: Autonome Autos werden die Art, wie wir unterwegs sind, revolutionieren – nicht nur in den Städten. In den USA geben zehn Prozent der 15- bis 35-Jährigen an, dank Fahrdiensten wie Uber auf ein eigenes Auto zu verzichten. Dieser Wert wird sich massiv erhöhen, sobald Autos ihr Ziel von selbst finden.
Es ist dann nicht mehr nötig, ein eigenes Fahrzeug in der Garage zu haben. Der Besitz von Automobilen könnte bald so selten werden wie der von Pferden.

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