Neue Studie
Pro Jahr sterben in der Schweiz 700 Menschen an Nebenwirkungen

Wie eine neue Studie aufzeigt werden jährlich rund 32'000 Patienten wegen Nebenwirkungen ins Spital eingewiesen. Obwohl rund 700 von ihnen pro Jahr sterben, werden nur etwa fünf Prozent aller Fälle gemeldet.
Publiziert: 21.09.2023 um 13:23 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2023 um 13:45 Uhr
Laut einer neuen Studie werden in der Schweiz jährlich 32'000 Personen wegen Medikamenten-Nebenwirkungen ins Spital eingewiesen. (Symbolbild)
Foto: MARCEL BIERI

In der Schweiz sind zwischen 2012 und 2019 jährlich 32'000 Personen wegen Nebenwirkungen von Medikamenten ins Spital eingewiesen worden. Dies zeigt erstmals eine gemeinsame Studie der Universitäten Luzern und Zürich, des Universitätsspitals Zürich und von Swissmedic.

Trotz gesetzlicher Meldepflicht wurden der Arzneimittelbehörde Swissmedic nur rund fünf Prozent davon gemeldet, wie die Universität Luzern (Unilu) am Donnerstag mitteilte. Dabei seien diese Meldungen sehr wichtig, betonte Studienleiter Patrick Beeler in der Mitteilung. Die meisten bisher unbekannten Risiken würden so entdeckt. Sie bilden laut dem Forscher damit den wichtigsten Grundpfeiler für die Arzneimittelsicherheit. Beeler plädiert dafür, dass die Meldepflicht in der Ausbildung von medizinischen Fachpersonen angemessen thematisiert wird.

Nebenwirkungen für 2,3 Prozent aller Spitaleinweisungen verantwortlich

Im internationalen Vergleich sei diese Melderate hoch, so Beeler. Man gehe international von einer Melderate zwischen 0,6 und 4,7 Prozent aus. Im achtjährigen Untersuchungszeitraum waren Nebenwirkungen von Medikamenten laut der Studie für 2,3 Prozent aller Spitaleinweisungen verantwortlich. Fast die Hälfte der wegen Nebenwirkungen eingewiesenen Personen (46,9 Prozent) war über 65 Jahre alt.

Die häufigsten dabei festgestellten Nebenwirkungen betrafen das Verdauungssystem (etwa Magen-Darm-Entzündungen), das Urogenitalsystems (zum Beispiel akutes Nierenversagen), oder den mentalen/Verhaltens-Zustand (wie Opiat-Abhängigkeit). 2,2 Prozent der wegen Nebenwirkungen eingewiesenen Personen, also rund 700 Menschen pro Jahr, starben im Spital, wie die Studie weiter zeigt. Von diesen Todesfällen wurden rund 12 Prozent Swissmedic gemeldet.

(SDA)

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