In der Regierung des Kantons Schaffhausen bleibt sitzmässig alles beim Alten: SVP und FDP haben je zwei Sitze inne, für die SP bleibt es bei einem Sitz. Der Linken ist es erneut nicht gelungen, ihren vor 16 Jahren verlorenen zweiten Sitz zurückzuerobern.
Mit 15'451 Stimmen erzielte Ernst Landolt (SVP) das beste Resultat. Auf den Plätzen folgen Christian Amsler (FDP) mit 14'858 Stimmen und Rosmarie Widmer Gysel (SVP) mit 13'915 Stimmen. Martin Kessler (FDP) erhielt 12'106 Stimmen, Walter Vogelsanger (SP) 11'373.
Kurt Zubler (SP) lag mit 10'431 Stimmen zwar über dem absoluten Mehr, schied aber als überzählig aus. Das absolute Mehr lag bei 9412 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 59,1 Prozent.
Deutlich zurück lagen dagegen die beiden AL-Kandidatinnen Linda de Ventura mit 4731 Stimmen und Susi Stühlinger mit 3960 Stimmen sowie Jürg Biedermann (ÖBS) mit 3884 Stimmen. Die Vorsteherin des Innern Ursula Hafner-Wipf (SP) und Baudirektor Reto Dubach (FDP) hatten sich nicht wieder zur Wahl gestellt.
Mit Martin Kessler zieht ein Unternehmer in die Schaffhauser Regierung ein. Er habe nicht mit einem so klaren Ergebnis gerechnet, sagte er in einer ersten Reaktion. Der 48-Jährige leitet seit 20 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder einen Werkzeugbaubetrieb in Trasadingen, im Unterklettgau. Kessler wurde 2006 in den Kantonsrat gewählt und hatte dort vor zwei Jahren das Präsidium inne.
Trotz klar bürgerlichem Profil gilt er als Pragmatiker. Im Wahlkampf hatte er von sich selbst gesagt, er sei kein Hardliner. So unterstützt er beispielsweise die Energiewende. Als Wunschdepartement nannte er das Baudepartement, das auch bislang in FDP-Hand war.
Walter Vogelsanger hatte im Wahlkampf das Finanzdepartement als seinen Wunsch genannt. Die Chancen dafür dürften schlecht stehen, denn dieses hat Rosmarie Widmer Gysel (SVP) inne. Entschieden wird über die Departementsverteilung im Kollegium, wie beide neu Gewählten am Sonntag betonten.
Vogelsanger ist ebenfalls Mitglied des Kantonsrats und sitzt dort in diesem Jahr auf dem Bock. Er arbeitet seit 25 Jahren als Physiklehrer an der Kantonsschule Schaffhausen. Der 53-Jährige hatte im vergangenen Jahr für den Ständerat kandidiert und dabei überraschend gut abgeschnitten.
Seine Wahl fühle sich «sehr gut», sagte er, auch wenn die Freude etwas getrübt sei, da der zweite SP-Kandidat nicht gewählt wurde. «Das wäre das Optimum gewesen.»
Dienstälteste ist nun Finanzdirektorin Rosmarie Widmer Gysel, für die am 1. Januar die vierte Amtszeit beginnt. Erziehungsdirektor Christian Amsler ist seit 2010 im Amt. Volkswirtschaftsdirektor Ernst Landolt wurde 2011 gewählt. (SDA)