Video zeigt die Ausschreitungen im Stadion Schützenwiese
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Sexisten-Banner-Skandal:Video zeigt die Ausschreitungen im Stadion Schützenwiese

Schaffhauser Fans wollen «Winti Fraue figgä und verhaue»
Frauenhass-Plakat schockiert am Spielfeldrand

Sie rufen zu Hass und Gewalt gegen Frauen auf: Die Fans des FC Schaffhausen sorgen für einen Skandal im Stadion ihres Gegners Winterthur. FCW-Spielerin Sarah Akanji und SP-Regierungsrätin Jaqueline Fehr gehen auf die Barrikaden gegen den Sexismus im Fussball.
Publiziert: 27.05.2019 um 09:35 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2019 um 11:59 Uhr
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Skandal am Spielfeldrand: Fans des FC Schaffhausen wollen «Winti Fraue figgä und verhaue».
Foto: Screenshot Facebook
Cinzia Venafro

Es ist keine Woche her, da schreckten die Zahlen von Amnesty Schweiz auf: Zwölf Prozent der Frauen hatten schon Sex gegen ihren Willen. Gewalt an Frauen ist laut der Studie von gfs.bern omnipräsent.

Wie selbstverständlich zu Gewalt gegen Frauen aufgerufen wird, zeigt ein Skandal am Spielfeldrand vom Wochenende.

Beim Derby zwischen dem FC Winterthur und dem FC Schaffhausen rollten Fans des FC Schaffhausens in der ersten Halbzeit ein Banner aus. Drauf steht: «Winti Fraue figge und verhaue».

Der Aktion vorausgegangen war ein Transparent der Winterthurer Fans. Diese schrieben auf einem Transparent, dass ihre Frauenmannschaft mehr Fans habe als der FC Schaffhausen.

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Sarah Akanji (25), Spielerin beim FC Winterthur, ist fassungslos und vertwittert den Eklat: «Fans vom #FcSchaffhausen rufen beim heutigen Spiel gegen den #fcwinterthur öffentlich zu Gewalt gegen Frauen auf! Sexismus hat weder im Stadion noch sonst wo auf der Welt Platz!! #fightsexism», schreibt die Fussballerin.

Ihre Teamkollegin Toja Rauch (28) wird auf Facebook noch deutlicher: «Ihr ruft dazu auf, uns zu ‹verhauen›?! Und was noch – uns zu vergewaltigen, oder wie soll man das verstehen?!! Bravo. Da habt ihr wohl im wahrsten Sinne des Wortes danebengeschossen. Das ist purer, gewalttätiger Sexismus, und ihr solltet euch schämen. Auf der Schützi, in Winti, und verdammt nochmal überall sonst auf der Welt haben solche Aussagen keinen Platz. Und wisst ihr was? Das Einzige, was ihr damit auslöst, ist eine noch stärkere Winterthurer-Fangemeinschaft gegen Gewalt, Sexismus und Rassismus. Well done, you idiots!»

Toja Rauch weiter: «Ich weiss nicht, was ich (als FCW-Spielerin) sagen soll. Das soll die Schaffhauser Antwort sein auf das Auswärts-Plakat ‹D Winti Fraue händ meh Fans als ihr!› ??!»

Und auch in der Politik sorgt der Skandal für Ärger. «Das ist ein klarer Aufruf zu Gewalt gegen Frauen. Da reicht eine Entschuldigung nicht! Hier muss der Club weitergehende Massnahmen ergreifen, um solches für ein und allemal zu verhindern», schreibt SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr (55).

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Und auch Winterthurerin und Neo-Regierungsrätin Natalie Rickli (42) fordert: «So etwas muss strafrechtlich verfolgt werden.»

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Beim FC Winterthur wehrt man sich ebenfalls.

«Was sich da ein Teil der Schaffhauser Fans während dem Derby mit ihrem Transparent ‹Winti Fraue f**** und verhaue› geleistet hat, war so was von unterirdisch, dass es auf keiner Negativ-Skala mehr Platz hat ...», schreibt der Club auf seiner Facebook-Seite.

«Man könne und wolle jetzt nicht «einfach zur Tagesordnung übergehen» und man prüfe deswegen unter anderem rechtliche Schritte.

Die «Bierkurve Schaffhausen» wehrt sich auf ihrer Facebook-Seite. Man sei «weder frauenfeindlich noch rassistisch».

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Zwar sagt die Fan-Vertretung, dass man sich «bei allen entschuldigen wolle, die sich angegriffen gefühlt haben». Doch von Einsicht oder Selbstreflexion keine Spur! Es sei jedem klar gewesen, der beteiligt war, dass ihre Aktion «auf extreme Art und Weise provoziert». Es habe «letztendlich nur eine Provokation sein sollen, die mehr wie aufgegangen ist».

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Jetzt solle man doch zur normalen Tagesordnung übergehen, so die Schaffhausen-Fans auf Facebook weiter.

Polizei ermittelt gegen Schaffhauser Fans

Der Frauenhass am Spielfeld-Rand hat aber bereits Konsequenzen: Laut «NZZ.ch»  hat die Stadtpolizei Winterthur ein Ermittlungsverfahren wegen öffentlichem Aufruf zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit eingeleitet.

FC Schaffhausen verurteilt Aktion

Der FC Schaffhausen selbst hat sich am Morgen danach von der Aktion distanziert. Er schreibt in einer Mitteilung: «Der FC Schaffhausen verurteilt die gestrige Aktion einiger Anhänger des Vereins aufs Schärfste. Der Verein distanziert sich in aller Form von Diskriminierung, Gewalt und Sexismus. Solche Transparente dürfen nicht toleriert werden.»

Nun würden Gespräch mit den «involvierten Personen und Fanverantwortlichen» stattfinden.

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