Zarjows eigener Telegram-Kanal bestätigte am Freitag den Angriff mit Berufung auf dessen Verwandten. Demnach wurde Zarjow gegen Mitternacht auf dem Gelände eines von ihm geleiteten Sanatoriums zweimal angeschossen. Er sei bewusstlos und mit starkem Blutverlust ins Krankenhaus gebracht worden. Informationen über den Täter gäbe es derzeit keine, hiess es.
Der aus der Industriestadt Dnipro stammende Zarjow war lange ukrainischer Parlamentsabgeordneter für die russlandfreundliche Partei der Regionen in der Obersten Rada in Kiew gewesen. Nach der proeuropäischen Maidan-Revolution 2014 kandidierte er sogar für das Präsidentenamt, floh jedoch kurz darauf zu den von Moskau kontrollierten Kämpfern in der Ostukraine. Seitdem lebte er auf der von Russland 2014 unter Bruch des Völkerrechts annektierten Krim.
Auch nach dem Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als 20 Monaten arbeitete Zarjow aktiv mit den russischen Besatzern zusammen. So rief er unter anderem im März 2022 die Militärverwaltung der Stadt Kriwyj Rih dazu auf, die Stadt den Russen zu übergeben. Wegen Aufrufen zum Staatsumsturz und weiterer Vergehen verurteilte ein Bezirksgericht in Kiew Zarjow im vergangenen Jahr in Abwesenheit zu zwölf Jahren Gefängnis.
(SDA)