Der älteste Sohn von Donald Trump hat Probleme: Nach Recherchen der «New York Times» musste er zugeben, in der Zeit des Wahlkampfes vor den Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr mit der Anwältin Natalia Weselnizkaja Kontakt gehabt zu haben. Nun scheint er dies zu bereuen.
«Heute würde ich es wohl anders machen», sagt Donald Trump Jr. (39) zum TV-Sender «Fox News». Dabei betont er nochmals, dass das Treffen mit der Anwältin ergebnislos verlaufen sei und er darum auch seinen Vater nicht darüber informiert habe.
«Nein, es war nichts, es gab nichts zu berichten», sagte Trump Jr. am Dienstag (Ortszeit) dem US-Sender Fox News. Die Begegnung mit der Anwältin sei zudem vergeudete Zeit gewesen, sagte der Präsidentensohn dem rechtskonservativen Sender. Dies sei «ein Jammer», fügte er hinzu.
Nach dem TV-Auftritt seines Sohnes findet der US-Präsident lobende Worte für Trump Jr. Auf Twitter schreibt er: «Mein Sohn Donald hat letzte Nacht einen tollen Job gemacht. Er war offen, transparent und unschuldig. Das ist die grösste Hexenjagd in der Geschichte der Politik. Traurig!»
Weiter fügte er hinzu: «Denkt daran, wenn ihr die Worte ‹Quellen sagen› in den Fake Medien hört, ist es häufig so, dass die Quellen erfunden sind und gar nicht existieren.»
Belastendes Material über Clinton
Donald Trump Jr. hatte zuvor E-Mails veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass er sich während des US-Wahlkampfs auf ein Angebot einliess, belastendes Material über die Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton aus angeblich offizieller russischer Quelle zu erhalten. Der brisante elektronische Briefwechsel stammt aus den Tagen vor einem Treffen zwischen Donald Trump Jr. und der russischen Anwältin Weselnizkaja im Juni 2016.
An dem Gespräch mit Weselnizkaja nahmen auch der Trump-Schwiegersohn und heutige Präsidentenberater Jared Kushner sowie der damalige Trump-Wahlkampfmanager Paul Manafort teil. Donald Trump Jr. hatte noch im März jegliche Treffen mit russischen Staatsbürgern im Zusammenhang mit dem Wahlkampf bestritten.
Über sein Treffen mit Weselnizkaja informierte er in den vergangenen Tagen erst, weil er mit entsprechenden Recherchen der «New York Times» konfrontiert worden war.
Nach Bekanntwerden der E-Mails von Trump Jr. liess Vizepräsident Mike Pence über seinen Anwalt Marc Lotter umgehend eine Erklärung veröffentlichen, in der er sich von der Angelegenheit distanziert. Pence habe von dem Treffen von Trump Jr. mit der Anwältin nichts gewusst und sei damals noch nicht im Trump-Team gewesen.
Dies wurde in Washington als ein erstes Anzeichen für eine mögliche Absetzbewegung des Vizepräsidenten von Trump gewertet. Das Weisse Haus wies diese Vermutung zurück. (SDA/gru/fr/man)