Runder Tisch zur Altersvorsorge wird grösser
Protestbrief der Jungparteien hat gewirkt

Anfänglich wollte Bundesrat Alain Berset nur Jungfreisinnige und Juso mit am runden Tisch zur Altersvorsorge dabei haben. Jetzt dürfen die Jungparteien von CVP, Grünen und GLP doch mitreden.
Publiziert: 26.10.2017 um 18:13 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:45 Uhr
1/2
SP-Bundesrat Alain Berset lädt weitere Jungparteien an den runden Tisch zur Altersvorsorge ein.
Foto: Keystone
Ruedi Studer

Der Protestbrief hat gewirkt: Die Jungparteien von CVP, Grünen und Grünliberalen sitzen am Freitag mit am runden Tisch zur Altersvorsorge. SP-Bundesrat Alain Berset (45) hat die Vertreter der drei Jungparteien nachträglich doch noch zur Chropfleerete eingeladen – nachdem anfänglich nur Jungfreisinnige und Juso offiziell mit dabei sein sollten. 

«Unser Protest war erfolgreich, wir können nun alle je einen Vertreter an den runden Tisch entsenden und unsere Lösungsvorschläge präsentieren», freut sich Luzian Franzini (21), Co-Präsident der Jungen Grünen, über das bundesrätliche Entgegenkommen. Er selbst wird seine Partei auch gleich bei der Aussprache vertreten.

«Ein gemeinsames Konzept mit anderen Jungparteien gibt es nicht», erklärt Franzini. Er befürchtet vielmehr, dass sich JCVP und JGLP nun «an ihre Mutterparteien, Jungfreisinn und Junge SVP annähern und auch einem Rentenalter 67 nicht abgeneigt sein werden». Eine Stärkung der AHV sei für sie wohl vom Tisch. 

Junggrüne Lösungsansätze für die 2. Säule

Die Jungen Grünen selbst wollen Berset und den anderen Diskussionsteilnehmern insbesondere neue Lösungsansätze in der 2. Säule (Pensionskassen) aufzeigen.

«Wir werden ein Modell präsentieren, wo auch in der 2. Säule schrittweise ein Umlageverfahren zur Ergänzung eingeführt werden soll», sagt Franzini. «Diese neue Idee gäbe den Pensionskassen mehr Planungssicherheit.»

Zudem fordert die Jungpartei die komplette Abschaffung des Koordinationsabzuges. «Des Weiteren braucht es Massnahmen, welche die Gewinnabschöpfung von Pensionskassen einschränken», so der Zuger. «Wir finden es absolut inakzeptabel, dass in gewissen Bereichen ein gesetzlich garantierter Gewinn von zehn Prozent festgelegt ist.»

Dreistündige Aussprache

Die dreistündige Aussprache ist am Freitagnachmittag auf 14 Uhr im Bundeshaus terminiert. Eingeladen sind etwa auch Vertreter von SVP, FDP, CVP, SP, Grünen, BDP und GLP sowie von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften. Teilnehmen werden auch verschiedene weitere Organisationen sowie das linke Referendumskomitee.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?