Darum gehts
- Stromkosten sinken für Haushalte und Unternehmen ab 2026
- Grund ist eine neue Tarifstruktur im Bereich Netznutzung
- Kosten für die Stromreserve des Bundes steigen auf 41 Rappen
2025 musste ein Vier-Personen-Haushalt mit Stromkosten von rund 77 Franken rechnen, wie es in der Mitteilung heisst. Für diese Haushaltsgrösse wird mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden gerechnet. Ein Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 90'000 Kilowattstunden müsse 2026 mit Kosten von 1286 Franken rechnen – im laufenden Jahr seien es 1540 Franken.
Vorgabe des Parlaments
Der Tarif im Bereich Netznutzung erhalte eine neue Struktur und setze sich neu aus dem Arbeitstarif (gemessene endverbrauchte Energie) und dem Leistungstarif (Mittelwert der monatlichen Leistungsspitzen) zusammen, hiess es weiter. Der bisherige Grundtarif (Pauschale pro Anschlusspunkt) falle weg. Damit setze Swissgrid eine Vorgabe des Gesetzgebers um.
Aufgrund der neuen Struktur seien die einzelnen Teiltarife im Bereich Netznutzung nicht mehr mit den Vorjahren vergleichbar. Gesamthaft lägen die Kosten für die Netznutzung leicht über dem Vorjahresniveau.
Die Tarife für allgemeine Systemdienstleistungen und für die Wirkverluste sinken für 2026 dagegen: Für allgemeine Systemdienstleistungen berechnet Swissgrid nächstes Jahr 0,27 Rappen pro Kilowattstunde. 2025 waren es noch 0,55 Rappen. Auch für die Wirkverluste sinkt der Tarif im kommenden Jahr um 0,15 Rappen auf 0,20 Rappen.
Kosten für Stromreserve bleibt
Gemäss Vorgabe des Gesetzgebers verrechne Swissgrid zudem weiterhin die Kosten für die Stromreserve des Bundes. Diese würden in einem separaten Tarif «Stromreserve» ausgewiesen, der für 2026 um 0,18 Rappen auf 0,41 Rappen pro Kilowattstunde steige.
Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt bezahlt damit für die Stromreserve rund 18 Franken pro Jahr – für 2025 sind es 11 Franken. Für 2026 erhebt Swissgrid laut der Mitteilung zudem einen neuen Tarif «Zuschlag für solidarisierte Kosten über das Übertragungsnetz».
Der Tarif enthalte ausserdem die vom Parlament beschlossenen Überbrückungshilfen für die Stahl- und Aluindustrie. Dieser betrage 0,05 Rappen pro Kilowattstunde und belastet den Durchschnittshaushalt mit rund 2 Franken pro Jahr.