Das Rückkehrzentrum in Urdorf ZH ist in Quarantäne. Bei mehreren abgewiesenen Asylbewerbern und zwei Betreuern sind Corona-Tests positiv aufgefallen. Laut Medienberichten sollen es gar 16 von 20 Bewohnern sein, die sich angesteckt haben.
Die Zürcher Gesundheitsdirektion teilt mit, dass die Betroffenen umgehend in Isolation in die separate Unterkunft «Erlenhof» geschickt worden. Dabei handelt es sich um das ehemalige Pflegezentrum an der Zürcher Langstrasse. Die infizierten Betreuer sind zu Hause in Quarantäne.
Die restlichen Bewohner seien «gemäss üblichem Vorgehen» getestet worden. Auch sie sind nun in der Isolations und Quarantäne-Station «Erlenhof» einquartiert. Betrieben wird das Rückkehrzentrum von der Firma ORS.
Rückkehrzentrum nur halb belegt
Laut den Zürcher Behörden war Urdorf weniger als 50 Prozent belegt. Dank guter Vorbereitung habe man «schnell und professionell reagieren» können. Doch um weitere Ansteckungen zu vermeiden brauche es nun hohe Disziplin bei den Schutzmassnahmen. Die Quarantäne wird nun zehn Tage dauern, danach können die Bewohner nach Urdorf zurückkehren.
Theo Leutenegger, ein Hausarzt der die Urdorf-Bewohner seit mehreren Jahren betreut, kritisiert gegenüber «20 Minuten» die Wohnbedingungen: «Geschlossene Räume, enge Verhältnisse – der Corona-Ausbruch war nur eine Frage der Zeit.» Die Bewohner seien ausserdem oft im Dorf unterwegs – was nun weitere Gefahren berge. «Wenn es dumm läuft, könnte jetzt Urdorf zu einem Corona-Hotspot werden», sagt Leutenegger. (gbl)