Kaum im Amt, motzt die neue Juso-Chefin Ronja Jansen (24) schon über Sexismus im SRF. Anlass ihres Ärgers: «LateUpdate»-Comedian Michael Elsener (34) hat sie in der letzten Sendung des SRF-Satire-Formats als «heisse Miss Juso» bezeichnet.
Jansen will sich das nicht bieten lassen. «Geht's noch, SRF?», fragt sie auf Twitter empört.«Wann wird endlich wichtig was Frauen zu sagen haben und nicht wie sie dabei aussehen?»
Levrat bricht die Sendung ab
Was Jansen nicht erwähnt: Als Elsener sie so bezeichnet, spielt er eine Rolle. Nämlich die des einigermassen ahnungslosen und primitiven deutschen Journalisten Frank-Walter Froschmeier. Im Stil einer versteckten Kamera gaukelt er Politikern vor, er sei deutscher Journalist, der sich für die Schweizer Wahlen interessiere. Die Interviewten wissen zum Zeitpunkt des Gesprächs nicht, dass Elsener eine Rolle spielt.
Im Gespräch mit SP-Chef Christian Levrat (49) fragt die Kunstfigur Froschmeier diesen, ob er nicht bald Platz machen müsse für eine junge Frau – «zum Beispiel diese Ronja, die grade zur Miss Juso gewählt wurde.» Levrat interveniert sofort und bezeichnet Jansen als «sehr gute Politikerin». Als Froschmeier-Elsener hinzufügt: «Und heiss», bricht Levrat die Sendung ab.
SVP-Zanetti bringt es auf den Punkt
Jansen geht das zu weit: Sie fordert nun eine «Kontrollstelle gegen sexistische Berichterstattung».
Allerdings: Anders als Levrat war Jansen klar, dass Froschmeier nicht echt war – sondern Satire. Dennoch will sie das so nicht stehenlassen.
Souveräner reagierte SVP-Nationalrat Claudio Zanetti (52), der in der gleichen Sendung Froschmeier-Opfer wurde. Auf Elseners Frage, ob er die Figur Froschmeier sympathisch fände, sagt er trocken: «Nicht sympathisch, sondern einfach nur dämlich.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Elsener den Zorn von Politikern auf sich zieht. Schon in seiner ersten Sendung brachte er die FDP gegen sich auf – weil er den Namen als «Fuck de Planet» ausdeutschte. (sf)