Roger Köppel legt in der «Weltwoche» gegen Simonetta Sommaruga nach
«Ich bin ihr Vorgesetzter!»

SVP-Nationalrat Roger Köppel kanns nicht lassen: In seiner «Weltwoche» giftet er an prominenter Stelle weiter gegen Bundesrätin Sommaruga.
Publiziert: 28.04.2016 um 07:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:15 Uhr

Seit zwei Tagen wird in Bundesbern über die Trotzreaktion von SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga diskutiert. Sie verliess nach einem angriffigen Votum von SVP-Nationalrat Roger Köppel den Nationalratssaal (BLICK berichtete). Die Fraktion folgte ihr.

Roger Köppel lässt sich auf einer ganzen Seite über die Affäre aus.
Foto: Joseph Khakshouri

Während die Magistratin seither schwieg, liess «Weltwoche»-Chef Köppel kaum eine Gelegenheit aus, seine Rede zu rechtfertigen. In seiner Zeitung doppelt er im Editorial nochmal nach.

Der seitenfüllende Text sei auch mit ein Grund gewesen, dass er den ersten Termin mit Nationalratspräsidentin Christa Markwalder nicht habe wahrnehmen können: Er habe zurück nach Zürich fahren müssen, um zu arbeiten.

Inhaltlich meint Köppel, er habe eine «kritische Rede» gehalten. Ob der Reaktion der Bundesrätin gibt er sich «enttäuscht», denn er hätte sich «kritische Nachfragen gewünscht» zu seinen «fraglos zutreffenden und begründeten» Feststellungen, meint er selbstgefällig.

Der Abgang Sommarugas hingegen wirke «entlarvend peinlich», weil die «Volkserzieherin» überempfindlich auf Kritik reagiere.

Bundesrätin Sommaruga hat sich noch nicht zu ihrer Reaktion geäussert.
Foto: KEYSTONE/LUKAS LEHMANN

Köppel hält fest, dass er die Berner Justizministerin im Dezember gewählt habe und findet deshalb: «Als ihr Wähler bin ich auch ihr Vorgesetzter.» Deshalb versucht er den Spiess umzukehren und fragt: «Ist es nicht ein Affront, einfach zu gehen, während der Chef noch redet?»

Köppel wirft Sommaruga «wohleinstudiertes Theater» vor

Fast schon beleidigt findet Köppel, nicht er habe Sommaruga persönlich angegriffen, «vielmehr hat sie mich mit ihrem wohleinstudierten Theater persönlich attackiert». Sie inszeniere sich als Opfer einer Diffamierung, die nie stattgefunden habe, um ihren Kritiker zu diffamieren

Der Zürcher beendet seine Schmähschrift mit den Worten: «Der selbstgewählte Rückzug in den Schmollwinkel bleibt eine beliebte Angriffswaffe von Frauen und von Bundesräten». Warum Frauen und Bundesräte? Die Antwort darauf bleibt Köppel schuldig.

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