Die Schweiz ist nicht das Land, in dem man sich im allgemeinen Sorgen um die Pressefreiheit macht. «Reporter ohne Grenzen», weltweit aktiv für freie Berichterstattung, meldet sogar noch deutliche Verbesserungen bei uns.
Im jährlichen Ländervergleich rückte die Schweiz besonders stark nach oben: Von Platz 20 auf Platz 7 unter 180 Ländern. So gab es diesmal keine gravierenden Behinderungen in der Berichterstattung wie noch 2015 bei der «Affäre Giroud» im Wallis oder im «Fall Hanfdealer» im Jahr davor, als Journalisten teilweise massiv bedroht oder eingeschüchtert wurden.
Während der Kanton Graubünden ein Öffentlichkeitsgesetz (Transparenz in der Verwaltung) plane, seien entsprechende Pläne in Luzern und im Thurgau allerdings gescheitert. Zwar habe das Bundesgericht Ende 2015 das Öffentlichkeitsprinzip gestützt. Gleichzeitig gebe es in der Bundesverwaltung aber den Trend, «bestimmte Bereiche auszuschliessen».
Die Top 10 der Pressefreiheit
Die Schweiz rückte auch nach vorn, weil die Pressefreiheit sich in Länder wie Deutschland (nur noch Platz 16), Kanada (18) oder der tschechischen Republik (21) verschlechtert hat. Hier ist sie aktuell am grössten:
- Finnland
- Niederlande
- Norwegen
- Dänemark
- Neuseeland
- Costa Rica
- Schweiz
- Schweden
- Irland
- Jamaika
In vielen Regionen der Welt ist freie Berichterstattung dagegen schwieriger geworden.
«Zunehmend autokratische Tendenzen in Ländern wie Ägypten, Russland oder der Türkei tragen zu diesem Trend ebenso bei wie die bewaffneten Konflikte etwa in Libyen, Burundi und dem Jemen», heisst es. Negative Folgen hätten auch die Bestrebungen der Regierungen in Ländern wie Polen und Ungarn, staatliche und private Medien stärker zu kontrollieren.
Die geringste Pressefreiheit gibt es in den Diktaturen Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea.
«Reporter ohne Grenzen» befragt für die jährliche Liste weltweit Journalisten, Wissenschaftler, Juristen und Menschenrechtsverteidiger. Sie soll angeben, wie frei in einem Land recherchiert und berichtet werden kann.