Reparatur kostet mehr als Neuanschaffung
Warum ist Ihre Armeewerkstatt so teuer, Herr Blattmann?

Bei der Neuanschaffung kostete ein Geländewagens des Typs Duro die Armee 144'000 Franken. Nun werden sie repariert - für 263'000 Franken das Stück.
Publiziert: 26.07.2015 um 19:17 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:05 Uhr
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Die Geländefahrzeuge Duro, die die Armee 1993 für 140'000 Fr gekauft hat, werden saniert.
Foto: Keystone
Von Roland Gamp

Dreitausend Geländewagen vom Typ Duro schaffte die Armee in den 90er-Jahren an. Sie eignen sich ebenso für den Transport von Truppen wie für den von Material, sind aber anfällig für technische Defekte. Vor allem die Bremsen und das Getriebe machen oft Probleme.

Vor fünf Jahren schon war ein Viertel der Lastfahrzeuge nicht einsatzbereit, jetzt müssen 1900 «generalüberholt» werden. So geht es aus dem «zusätzlichen Rüstungsprogramm» hervor, das der Bundesrat noch dieses Jahr vorlegen will.

Erstaunlich: Für die Reparaturarbeiten sind 500 Millionen budgetiert – 263000 Franken pro Fahrzeug. Obwohl ein Durchschnitts-Duro bei der Beschaffung im Jahr 1993 lediglich 144000 Franken kostete! «Diese Kosten sind total übertrieben», sagt Nationalrätin Aline Trede (Grüne, 31). «Bei der Finanzplanung des VBS läuft etwas gewaltig schief.»

Das Rüstungsprogramm sei absichtlich aufgeblasen worden, sagt Trede: «Am Schluss bleibt Geld übrig, das die Armee dann einfach für andere Zwecke ausgibt als eingeplant. Ich finde das eine Frechheit!» Nun will die Nationalrätin in einer Anfrage vom Bundesrat wissen, weshalb die Reparaturarbeiten eine halbe Milliarde kosten sollen.

Lewin Lempert (19), Sekretär der GSoA, erinnert an das Rüstungsprogramm 2014. Damals wollte die Armee Jeeps von Mercedes kaufen – für 120000 Franken pro Stück. Das VBS wollte dannzumal den enormen Preis nicht im Detail erklären.

«Es macht den Eindruck, als würde mit System zu viel Geld budgetiert. Das ist tragisch, da es um Steuergelder geht», sagt Lempert. «Wer eine einfache Rechnung macht, sieht sofort, dass auch bei den Duros etwas nicht stimmen kann. Ich hoffe, dass der Bundesrat das erkennt und das Budget so nicht durchwinken wird.»

Auch Thomas Hurter (SVP, 51), Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission im Nationalrat, spricht von einem «stolzen Preis». Allerdings seien die Geländewagen danach auf dem neusten Stand: «Das dient auch der Sicherheit der Soldaten. Und hier sollten wir nicht sparen.»

Laut Hurter dürfen die Kredite nicht für andere Zwecke gebraucht werden als im Rüstungsprogramm angegeben: «Das ist gegen das Gesetz und beim VBS sicher nicht der Fall. Zudem schauen unter anderem viele linke Parlamentarier ganz genau hin, wofür das Geld verwendet wird.»

Weshalb eine halbe Milliarde Franken budgetiert wurde? Und was zu den geplanten Generalüberholungen gehört?

Zu diesen Punkten wollte das VBS auf Anfrage von SonntagsBlick nicht Stellung nehmen. Die Begründung: Der Bundesrat habe das Rüstungsprogramm noch nicht genehmigt. So lange könne man dazu keine Details nennen.

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