Heute eröffnet das Referendumskomitee gegen Versicherungsspione offiziell seinen Abstimmungskampf. Der Ort dafür ist bewusst gewählt: Die Medienkonferenz findet vor dem Hauptsitz der CSS-Versicherung in Luzern statt.
Online-Guerilla-Kampagne läuft
Doch schon davor bringen die Referendumsführer die Versicherer auf die Palme. Seit Sonntagabend läuft eine Online-Guerilla-Kampagne mit etwas anderer Krankenkassenwerbung. «Ihr Ultraschallbild ist bald nicht mehr das einzige Bild, das wir von Ihnen haben», heisst es etwa zum Foto einer Schwangeren und dem Helsana-Schriftzug.
Oder ein verliebtes Pärchen beim Dinner: Sie fragt, ob er sich noch daran erinnere, was er ihr in der Hochzeitsnacht ins Ohr geflüstert habe. Er antwortet: «Ja. Weiss ich. Sobald ich bei der Elvia nachgefragt habe.» Und bei einem anderen Beispiel heisst es schlicht: «Wir hören nicht nur Ihr Herz ab.»
Mit diesen überzeichneten Texten macht das Referendumskomitee auf die Abstimmung vom 26. November aufmerksam. Mit den «selbstgemachten Abstimmungsplakaten aus unserer Community» wolle man eine klare Botschaft vermitteln, so das Komitee. «Wir Versicherten wollen keine willkürliche Überwachung mit Privatdetektiven, Trackern und Drohnen!»
Versicherer haben keine Freude
Die Versicherer haben bestimmt keine Freude an der Guerilla-Werbung. Zwar habe sich bisher kein Versicherer beim Referendumskomitee gemeldet, sagt Kampagnenleiter Daniel Graf zu BLICK.
Allerdings seien einige Tweets mittlerweile blockiert worden. Die Vermutung liege nahe, dass die entsprechenden Kassen aktiv geworden seien, so Graf.
Auf Twitter schreibt er jedenfalls, dass die Krankenkassen keine Freude an den Plakaten hätten.