«Unsere Kandidatur war von Anfang an chancenlos», gab sich Cédric Wermuth (30) gestern kurz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses im Aargau zerknirscht. Gemeinsam mit den Genossen aus dem Rüeblikanton und SP-Kandidatin Yvonne Feri (50) verfolgte der Nationalrat im Volkshaus in Aarau, wie mit dem Sieg von SVP-Frau Franziska Roth (56) erstmals ein zweiter Regierungsratssitz an die Schweizerische Volkspartei ging.
SP gibt BDP Schuld an SVP-Sieg
Überraschend kam dies nicht, die SVP schwang bereits bei den Grossratswahlen mit 32 Prozent obenaus. «Die Kandidatur der BDP war ein Steigbügelhalter für die SVP», sagt Wermuth und gratuliert BDP-Kandidatin Maya Bally mit sarkastischem Unterton für ihre «chancenlose Mission».
Diese blickt derweil bereits in die Zukunft. «Ich schaue, welche Möglichkeiten sich ergeben, ob ich den Bekanntheitsgrad für ein Verwaltungsratsmandat nutzen kann», sagt die Pferdenärrin zu BLICK und fügt an: «Jetzt habe ich wieder mehr Zeit zum Reiten.»
Mit der Niederlage von Maya Bally stirbt auch die Hoffnung der BDP, trotz marginaler Vertretung im Parlament per Personenwahl einen Widmer-Schlumpf-Effekt im Aargau zu schaffen. «Trotzdem ist unser Resultat eine Motivation für die Parteimitglieder in allen anderen Kantonen», gibt sich BDP-Präsident Martin Landolt (48) kämpferisch. «Wir konnten Wähler weit über die Parteigrenzen hinaus mobilisieren!»