Rassismuskommission besorgt
«Die Antwort auf Hass darf nicht Hass sein»

Die Rassismuskommission beobachtet in Sozialen Medien eine Zunahme von islamfeindlichen Kommentaren. Forderungen, wie sie SVP-Wobmann äusserte, seien «nicht akzeptabel», sagt Präsidentin Brunschwig Graf.
Publiziert: 09.01.2015 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 15:15 Uhr
Von Christoph Lenz

Die Solidarität mit den Opfern des Pariser Attentats ist gross. Mehr und mehr kommt es in Sozialen Medien aber auch zu Verunglimpfungen und Hass-Diskursen. Die Präsidentin der Rassismuskommission, Martine Brunschwig Graf, sagt, seit Mittwoch hätten stigmatisierende Äusserungen gegen Muslime zugenommen. «Wir stellen fest, dass gewalttätige oder tragische Ereignisse, solche Reaktionen erzeugen. Und wir sind tief beunruhigt über diese Hass-Diskurse.»

Die EKR wolle diese Entwicklung bekämpfen. «Wir müssen daran erinnern, dass Hass nicht mit Hass beantwortet werden darf. Und dass der islamistische Extremismus nicht als Vorwand dienen darf, Muslime generell zu verurteilen», so Brunschwig Graf.

SVP-Nationalrat Walter Wobmann verlangte gestern, dass die Schweiz keine muslimischen Flüchtlinge aus Irak und Syrien mehr aufnehmen dürfe. Von Brunschwig Graf erntet er dafür Kritik: «Eine Politik, die gewisse Personen wegen ihrem Glauben ausschliesst oder benachteiligt, ist klar diskriminierend.» Weiter sagt Brunschwig Graf: «Eine Bevölkerungsgruppe aufgrund ihrer Religion als potenziell gefährlich zu bezeichnen, ist nicht akzeptabel.»

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