Pseudo-Klima-Camp hat Folgen für die Stars
Promis sollen CO2-Abgabe für ihre Privatjet-Flüge zahlen

Nach dem internationalen Spott über das «Hofhalten der Heuchler», sprich über die Reichen und Schönen, die zu einer Klimakonferenz auf Sizilien mit Privatjets und Luxusjachten angereist waren, werden nun Rufe nach politischen Konsequenzen laut.
Publiziert: 04.08.2019 um 08:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2019 um 22:31 Uhr
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Prinz Harry, aber auch ...
Foto: Chris Jackson

Über sie ergiesst sich der Spott: Stars wie Leonardo DiCaprio (44), Prinz Harry (34), Naomi Campbell (49), Katy Perry (34), Barack Obama (57), Mark Zuckerberg (35), Harry Styles (25) oder Bradley Cooper (44) trafen sich auf Einladung von Google zu einer dreitägigen Konferenz auf Sizilien – um über die Rettung des Planeten zu diskutieren. Und um in Tat und Wahrheit das Klima weiter aufzuheizen: Denn sie kamen mit Privatjets und Luxusjachten – den Pferdekutschen der Hautevolee des 21. Jahrhunderts.

Dabei gehören der See- und Flugverkehr zu den grössten Klimasündern. Die monströsen Kreuzfahrtschiffe, aber auch die Privat- und Business-Jets, sind dabei die schlimmsten Sünder.

Hofhalten der Heuchler

Nun reagiert die Politik aufs Hofhalten der Heuchler: «Es ist völlig absurd, dass Stars wie Leonardo di Caprio oder Prinz Harry für den Klimaschutz im Privatjet um die Welt fliegen – und dabei für die verursachten Klimaschäden keinen Rappen bezahlen», ereifert sich GLP-Vize Pascal Vuichard (29).

Beim World Economic Forum (WEF) in Davos seien dieses Jahr mehr als 1000 Privatjet-Flüge gezählt und nun am Google-Klima-Camp weitere 114 solche Flüge durchgeführt worden. «Es braucht endlich politische Massnahmen, um diese Vielfliegerei auf Kosten des Planeten einzudämmen», sagt Vuichard.

Vorbild Greta

Die Klimasaktivistin Greta Thunberg (16) hat laut dem GLPler gezeigt, wie es geht: «Sie nimmt innerhalb von Europa ausschliesslich den Zug und reist mit einem Segelboot an die Klimakonferenz vom September in New York. So sieht Klimaschutz konkret aus», betont er. Und wer nicht so viel Zeit hat, wie Thunberg, dem sind Videokonferenzen empfohlen. Einem Techgiganten wie Google müssten solche ein Begriff sein.

Die Grünliberalen haben jedoch schon vor Bekanntwerden der Pseudo-Klimarettungs-Party der Reichen verlangt, dass alle Jets ihren CO2-Ausstoss kompensieren müssen. Im Juni hat Parteipräsident Jürg Grossen (49) einen entsprechenden Vorstoss eingereicht.

Fragwürdige Einladung

Nun steht der GLP-Vorstoss nun also plötzlich im Fokus der Öffentlichkeit. So hat die fragwürdige Einladung von Google zum Klima-Kamp im sizilianischen Nobelhotel vielleicht doch noch eine positive Auswirkung im Kampf gegen die Klimaerwärmung. (pt)

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