Die Zahl der in der Schweiz und Liechtenstein nachgewiesenen Corona-Infektionen ist laut dem Bund innerhalb eines Tages um 975 Fälle auf 20'278 gestiegen. Laut BAG-Mann Daniel Koch müssen 435 Patientinnen und Patienten künstlich beatmet werden.
Die Zahl der Todesfälle gab das Bundesamt für Gesundheit mit 540 an. Die Altersspanne der verstorbenen Personen betrug 32 bis 101 Jahre. Laut Koch sind nur aber nur sechs Prozent von ihnen unter 65 Jahre alt, das mittlere Alter lag bei 83 Jahren.
Viele mit Vorerkrankungen
97 Prozent der Toten litten zuvor an mindestens einer Vorerkrankung. Die drei am häufigsten genannten Vorerkrankungen waren Bluthochdruck (69 Prozent), Herz-Kreislauferkrankungen (55 Prozent) und Diabetes (29 Prozent).
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Covid-19 beläuft sich bisher insgesamt auf rund 153'440, davon fiel das Resultat bei 15 Prozent der Fälle positiv aus. Verlässliche Zahlen zur Dunkelziffer konnte Koch noch nicht nennen.
Keine Masken-Empfehlung
Er wiederholte den Appell, zu Hause zu bleiben und Menschenansammlungen dringend zu meiden. Nur so könne die Ausbreitung eingedämmt werden. Vom flächendeckenden Maskentragen hält Koch nichts. «Wenn das genügen würde, hätten wir es schon längst angeordnet», sagte er.
Einen Mangel an Masken gibt es derzeit nicht. Laut Koch sind in der Schweiz rund 90 Millionen Hygienemasken am Lager sowie mehr als 4 Millionen Spezialmasken, die auch gegen Viren schützen. In Spitälern und Gesundheitseinrichtungen werden bis zu zwei Millionen Masken pro Tag verbraucht.
«Gehen Sie nicht zu spät zum Arzt»
Immer mehr Spitäler müssen Kurzarbeit anmelden – denn es gibt trotz Corona nicht immer genug Patienten. Offenbar meiden viele Kranken den Arzt. So hätten die Fälle von Herzinfarkten abgenommen, wie Spitäler berichten.
Daniel Koch ruft die Patienten auf, nicht zu spät medizinische Hilfe zu suchen. Insbesondere gelte das bei Kindern – hier würden die Spitäler eine grosse Zurückhaltung spüren. Kinder, so Koch, könnten sehr ernsthafte Erkrankungen haben. «Gehen Sie nicht zu spät zum Arzt», so Koch. «Und verschieben sie auch die Impfungen bei den Kindern nicht!»
Fast 5000 Soldaten aufgeboten
Im Kampf gegen das Coronavirus leisten inzwischen 4900 Armeeangehörige Assistenzdienst. Tatsächlich im Einsatz sind derzeit nur 1300. 4000 der Aufgebotenen gehören den Sanitätstruppen an. Laut Brigadier Raynald Droz gibt es dort noch eine Reserve von 1000 Personen. Rund 600 Armeeangehörige unterstützen zudem das Grenzwachtkorps oder werden beim Botschaftsschutz eingesetzt.
Dafür hatte Droz eine gute Nachricht für die Armeeangehörigen: Seit 1. April werden in begründeten Fällen individuelle Urlaube gewährt. Zudem erhalten die Armeeangehörigen ab Mitte April zwei Tage Urlaub ungefähr alle zwei Wochen - «falls es die Situation erlaubt», wie Droz präzisierte. Bisher waren keine Urlaube vorgesehen gewesen.
Mehr als 60 Milliarden für die Wirtschaft
Die Coronakrise führt zu einer Explosion der Kurzarbeitsgesuche: Bis Freitagabend wurde für 1,3 Millionen Angestellte Kurzarbeit angemeldet. Das entspricht laut der Staatssekretärin für Wirtschaft einem Viertel der Beschäftigten in der Schweiz. «Das zeigt die grosse Tragweite der Unsicherheit bei den Unternehmen», sagte Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch.
Der Bund unternehme aber alles, um die Folgen abzumildern. Insgesamt habe er mehr als 60 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt, um der Wirtschaft zu helfen. (SDA/sf)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Corona-PK Bund 4.4. (66748919)