Im Internet ist der Preisvergleich ein Kinderspiel. Doch wie genau die Preise bei den verschiedenen Angeboten von Flügen, Hotels oder Krankenkassen zustande kommen, ist für den Kunden nicht ersichtlich.
SVP-Nationalrat Lukas Reimann (36, SG) forderte per Vorstoss Transparenz: Internet-Vergleichsdienste müssten allfällige offene und verdeckte Provisionen offenlegen. Doch davon wollte die Landesregierung diese Woche nichts wissen: Auf Antrag des neuen SVP-Wirtschaftsministers Guy Parmelin (59) lehnte der Bundesrat Reimanns Ansinnen ab und verwies stattdessen auf unabhängige Portale, welche die Anbieter unter die Lupe nehmen.
Nur Berset ist dafür
Dem Vernehmen nach setzte sich einzig Alain Berset (46, SP) für das konsumentenfreundliche Anliegen ein – vergeblich angesichts der bürgerlichen Mehrheit.«Die Ablehnung ist absolut unverständlich, und ich glaube nicht, dass der Wirtschaftsminister bei unserer Basis ankommt», denn auch die wolle wissen, wofür sie ihr Geld ausgebe, sagt Reimann in Richtung Parteikollege Parmelin.
Dass der Vorstoss im Bundesrat umstritten war, zeige aber, wie wichtig das Thema ist. «Aber offenbar setzten sich nicht alle in der Landesregierung für die Konsumenten ein», so der St. Galler.