Erich Hess hat viele Ämter inne. Der Vorkämpfer gegen die Berner Reitschule ist Nationalrat und Stadtrat, bezeichnet sich gerne als Lastwagenfahrer und handelt mit Immobilien.
Dazu ist er noch bis morgen Abend Präsident der Jungen SVP des Kantons Bern. Damit ist nun aber Schluss. Nach zwölf Jahren im Amt tritt er zurück. In dieser Zeit habe er die Patei «zu einer politisch schlagkräftigen Organisation» aufgebaut, teilt diese mit.
In den Startlöchern für seine Nachfolge stehen keine Unbekannten: Nils Fiechter (20), Organisator der (abgesagten) Demonstration gegen die lasche Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative, will das Präsidium zusammen mit Adrian Spahr (23) übernehmen, sagt er zu BLICK.
Co-Präsidium für die SVP
Diesen Entscheid hätten sie schon vor einiger Zeit gefällt, so Fiechter. Offenbar musste er sich einige kritische Kommentare anhören, dass die SVP ein Co-Präsidium erhalten soll. Tatsächlich ist das Modell eher auf der linken Seite in Mode.
Nur: Die beiden wollen das Amt entlasten. Hess habe schliesslich Hilfe im Hintergrund gehabt, während er und Spahr zu 100 Prozent angestellt seien. Es sei ein pragmatischer, kein ideologischer Entscheid.
Fiechter, von der «Berner Zeitung» kürzlich als «der junge Donald Trump von Frutigen» bezeichnet, arbeitet in der Berner Kantonsverwaltung. Mit Spahr, der halb Schweizer und halb Brasilianer ist, ist der Oberländer gut befreundet. Die beiden zeigen sich auch gerne zusammen in den sozialen Medien.
Weil es höchstwahrscheinlich keine Gegenkandidaturen geben wird, dürften die beiden SVP-Nachwuchshoffnungen bereits diese Woche ihr Amt antreten.