Präsidententochter beeindruckt Schneider-Ammann
Bringt Ivanka die Schweizer Lehre in die USA?

Die Schweizer Berufsmatur und das Anforderungsprofil für die Lehrabschlussprüfung – darüber informierte sich US-Präsidententochter Ivanka Trump persönlich bei Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. Das freut auch Swiss Skills.
Publiziert: 19.07.2017 um 12:47 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:38 Uhr
«Wir haben uns auf professioneller Ebene ausgetauscht»
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Johann Schneider Ammann trifft Ivanka Trump:«Wir haben uns auf professioneller Ebene ausgetauscht»
Bendikt Theiler

Sie ist die heimliche First Lady, ihr Vater ist der mächtigste Mann der Welt: Gestern empfing Ivanka Trump (35) im Weissen Haus den Schweizer Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (65).

Für den Berner Bundesrat war es wohl der Höhepunkt seiner Wirtschaftsmission in den Vereinigten Staaten von Amerika. Grund für den Empfang: Die Unternehmerin und offizielle Beraterin ihres Vaters Donald J. Trump (71) interessierte sich besonders für das Schweizer Berufsbildungssystem.

Treffen in der Schweiz wird vorbereitet

Nach dem Treffen war Schneider-Ammann voll des Lobes für die Frau, die auch schon mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (63) die Stärkung der Frauen propagiert hatte: «Die Frau hat mir ausserordentlich Eindruck gemacht, sie kennt die Berufsbildungsszenerie.»

Ivanka Trump habe Fragen gestellt, auf die man nur komme, wenn man sich wirklich mit dem Thema beschäftige. Etwa zur Schweizer Berufsmatur und zum Anforderungsprofil für die Lehrabschlussprüfung.

Schneider-Ammann hat die Präsidententochter, der man grossen Einfluss auf ihren Vater nachsagt, auch gleich zu einem offiziellen Besuch in die Schweiz eingeladen. Sie habe sich von dieser Idee sehr angetan gezeigt, sagte Schneider-Ammann. Jetzt wird ein Treffen vorbereitet.

Duales Bildungssystem bleibt auf der US-Agenda

Sehr zufrieden: Swiss Skills Generalsekretär Ueli Müller.
Foto: Mirko Ries

Sehr zufrieden über diese Ankündigung zeigt sich Swiss Skills Generalsekretär Ueli Müller (56): «Ich bin erfreut, dass die Administration Trump das duale Bildungssystem weiterhin auf der Agenda hat. Die kleine Schweiz kann hier der grossen USA wichtiges Know-how zur Verfügung stellen und zeigen, was im Bereich der dualen Bildung wichtig ist.» Die Schweiz arbeitet seit 2015 in diesem Bereich mit den USA zusammen.

Auch Thomas Aeschi (38), Vizepräsident des parlamentarischen Vereins Schweiz–USA, ist von der Berufslehre überzeugt: «Das duale Bildungssystem ist grundsätzlich ein vorbildliches System.» Dass man dies der Welt zeige, sei sicher richtig. Gerade in den USA machen zu viele junge Leute ein Studium, findet der Zuger Nationalrat. «Die Schweiz kann hier zeigen, dass es andere Wege gibt.» 

Thomas Aeschi (38), Vizepräsident des parlamentarischen Vereins Schweiz–USA, ist von der Berufslehre überzeugt.
Foto: PETER SCHNEIDER

Schneider-Ammann traf auch Mitglieder aus Trumps Kabinett – so etwa Bildungsministerin Betsy DeVos (59) und Handelsminister Wilbur Ross (79).

Die Schweiz als Vorbild

Die Lehre nach Schweizer Modell hat schon vor Jahren das Interesse der USA geweckt. Bei einem Besuch 2015 in Washington unterzeichneten Johann Schneider-Ammann und Penny Pritzker, die Handelsministerin der USA, eine Absichtserklärung zur Förderung der Berufsbildung im Land. Das Abkommen sei ihr grösster Erfolg, sagte die ehemalige US-Botschafterin in der Schweiz, Suzy Levine, bei ihrem Abgang 2016. Sie sei vom Schweizer System «unglaublich beeindruckt». 

Und auch andere Länder zeigen Interesse. Jährlich reisen Dutzende Delegationen in die Schweiz, um sich das Berufsbildungsmodell erklären zu lassen. Vergangenen Monat erst hat Bundesrat Schneider-Ammann den belgischen König durch einen Ausbildungsbetrieb geführt.

Die Lehre nach Schweizer Modell hat schon vor Jahren das Interesse der USA geweckt. Bei einem Besuch 2015 in Washington unterzeichneten Johann Schneider-Ammann und Penny Pritzker, die Handelsministerin der USA, eine Absichtserklärung zur Förderung der Berufsbildung im Land. Das Abkommen sei ihr grösster Erfolg, sagte die ehemalige US-Botschafterin in der Schweiz, Suzy Levine, bei ihrem Abgang 2016. Sie sei vom Schweizer System «unglaublich beeindruckt». 

Und auch andere Länder zeigen Interesse. Jährlich reisen Dutzende Delegationen in die Schweiz, um sich das Berufsbildungsmodell erklären zu lassen. Vergangenen Monat erst hat Bundesrat Schneider-Ammann den belgischen König durch einen Ausbildungsbetrieb geführt.

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