Das Spiel zwischen der Schweiz und Frankreich endete mit einem einträchtigen 0:0. Fast so, als hätten es die Schweizer Diplomaten bestellt.
Mit der freundschaftlichen Punkteteilung im Sport im Rücken lässt sich auch nüchterner über Politik diskutieren: Bundespräsident Johann Schneider-Ammann traf gestern nämlich den französischen Präsidenten François Hollande. Seine Mission: Goodwill schaffen für eine schweizfreundliche Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative.
«Die weiteren Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz wurden natürlich am Rande des Spieles angesprochen», sagt Schneider-Ammans Kommunikationschef Noé Blancpain zu BLICK. «Die guten Beziehungen mit unseren Nachbarländern sind in kommenden Monaten besonders wichtig.» So nutzte Schneider-Ammann auch die gestrige Gegebenheit, um die Beziehungen zu pflegen.
Fussball war das Hauptthema
Allerdings, der grosse politische Durchbruch wurde nicht erreicht. Denn: «Das Spiel zwischen der Schweiz und Frankreich war Hauptthema der Unterhaltungen zwischen Bundespräsident Schneider-Ammann und Präsident Hollande», erklärt Blancpain. «Auch wenn beide natürlich für ihre Mannschaften mitfieberten, herrschte eine freundschaftliche und lockere Atmosphäre. Die beiden Präsidenten überreichten sich in der Pause gegenseitig die Trikots der jeweiligen Nationalmannschaft.»
Bleibt zu hoffen, dass nicht nur die Trikots, sondern auch das Verhältnis der Schweiz zur EU die aktuelle Zerreissprobe bestehen.
Heute in der Slowakei
Heute traf der Bundespräsident bereits weitere EU-Player. Er besuchte die Slowakei, welche ab dem 1. Juli für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Auch dort drehten sich die Gespräche mit dem slowakischen Präsidenten Andrej Kiska um die Zuwanderungs-Initiative.
Allerdings, ein Trikot gabs hier nicht.