Nachdem SVP-Präsident Marco Chiesa (46) den FDP-Bundesräten mit der Abwahl gedroht hat, sollten diese nicht für schnelle Corona-Lockerungen stimmen, kritisierte FDP-Präsidentin Petra Gössi (45) diese «populistischen und respektlosen Attacken».
Video-Ansprache war zuviel
«Wenn die SVP reine Oppositionspolitik betreiben will, sollte sie konsequent sein und aus dem Bundesrat austreten», sagte die FDP-Chefin am Montag an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung ihrer Partei.
Chiesa hatte die freisinnigen Bundesräte am Wochenende in einer Video-Rede als «orientierungslos» bezeichnet und sagte, es sei deren Schuld, dass es keine rascheren Lockerungen gebe.
SVP wisse nicht, wie der Bundesrat funktioniert
«Das zeigt die Unkenntnis von Chiesa und seiner Partei, wie der Bundesrat funktioniert, obwohl sie zwei Vertreter darin haben», sagte Gössi. Ein Bundesrat sei keine Parteizentrale, rief sie der SVP in Erinnerung.
Zudem bemängelte die freisinnige Frontfrau, die Impfungen gingen zu langsam vorwärts. Sie sei auch nicht glücklich darüber, dass man immer noch mit einschränkenden Massnahmen leben müsse. «Ich wehre mich aber gegen diese populistischen und respektlosen Attacken an die Adresse unserer gewählten Landesvertreter», betonte Gössi. Für sie ist «bekannt, dass Provokation das Handwerkszeug der SVP» sei. (SDA)