Politiker kämpfen um kommende Ingenieure
«Der beste Beruf der Welt»

Der Ingenieur-Mangel macht erfinderisch: Eine neue Kampagne richtet sich gezielt an Teenager. Dafür lässt sich sogar Maschinenbauingenieur Christian Wasserfallen einspannen.
Publiziert: 19.08.2015 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:14 Uhr
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FDP-Politiker und Maschinenbauingenieur Christian Wasserfallen (m.) wirbt bei Schülern für den Ingenieursjob. (Bild: ZVG)

Kaum eine Branche spürt den Fachkräftemangel so stark: Einer Studie zufolge fehlen in der Schweiz pro Jahr rund 800 Ingenieure und Planer. Viele Unternehmen haben grösste Mühe, gut qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Das Problem könnte sich mit der bevorstehenden Beschränkung der Zuwanderung noch scharf akzentuieren.

Not macht erfinderisch, auch beim Ingenieurverband USIC. Gestern hat die Branchenorganisation gemeinsam mit der Stiftung Building eine neue Kampagne lanciert, die Jugendliche mit dem Ingenieurberuf in Berührung bringen will. Der Startschuss erfolgte beim Berner Schulhaus Laubegg unter kräftiger Mithilfe von Polit-Prominenz: FDP-Nationalrat und Maschinenbauingenieur Christian Wasserfallen, FDP-Frau und Bauingenieurin Marlen Bigler, der Berner SP-Stadtrat und Maschineningenieur Benno Frauchiger und SP-Nationalratskandidatin und USIC-Mitarbeiterin Lea Kusano klärten Schüler über den Ingenieurberuf auf.

«Augenöffner» auch für FDP-Wasserfallen

Nicht nur für die Jugendlichen sei das bereichernd gewesen, erzählt FDP-Wasserfallen. Der Austausch mit den Schülern habe auch ihm «ein wenig die Augen geöffnet». Oft diskutiere man über allerlei Möglichkeiten, den Fachkräftemangel zu lindern und mehr Ingenieure auszubilden. Nun habe er einmal mehr festgestellt, dass das Problem grundlegender angegangen werden müsse, so Wasserfallen.

Viele Schüler wüssten nämlich gar nicht so genau, was ein Ingenieur so mache. Da sei es nicht verwunderlich, dass technische Lehrstellen und Ausbildungsplätze nicht besetzt werden könnten. Wasserfallen: «Wir müssen die Jugendlichen überhaupt mit dem Ingenieurberuf in Berührung bringen, um sie nachher vom besten Beruf der Welt begeistern können.»

Der Ingenieurverband USIC beurteilt die erste Resonanz auf die Aktion als sehr gut. Ob die Kampagne 2016 weitergeführt werde, hänge aber entscheidend davon ab, ob es gelinge, die Jugendlichen zu erreichen, sagt Lea Kusano von der USIC.

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