Hat Markus Hürlimann richtig gehandelt, als er heute morgen proaktiv kommunizierte?
Absolut. Es war geschickt, noch vor der Kantonsratssitzung zu informieren und die eigene Position zu stärken, denn der Druck auf Hürlimann war riesig. Ansonsten wäre nur schon durch die Anwesenheit der vielen Journalisten der Ablauf der Kantonsratssitzung gestört gewesen. Hürlimann wäre regelrecht belagert worden.
Sind Sie überrascht, dass er Kantonsrat bleiben will?
Nein. Er ist konsequent dabei geblieben, dass er «nur» fremdgeküsst habe. Dadurch, dass dieser Fall ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit geriet, ist das vor allem für seine Familie eine enorm schwierige Situation. Aber Hand aufs Herz: Fremdküssen ist nicht einmal ein Kavaliersdelikt, Zehntausende gehen täglich fremd. Insofern kann ich nachvollziehen, dass er im Amt bleiben will.
Hat er nach seiner Medienkonferenz das Schlimmste überstanden?
Davon gehe ich aus. Dadurch, dass schlicht und einfach Aussage gegen Aussage steht und niemand weiss, was genau passiert ist, wird das öffentliche Interesse nun schnell abflauen. Dieser Fall wirft vor allem ein Licht auf die Medien. (vuc)