451'417 Franken – ein schönes Jahreseinkommen, das wohl jeder gern hätte. Dazu eine Spesenpauschale von 30'000 Franken, Gratis-Handy, Dienstwagen und Erste-Klasse-GA. Wie man da rankommt? Durch jahrelange Arbeit an der eigenen Karriere – und viel, viel Glück. 451'417 Franken verdient nämlich ein Bundesrat oder eine Bundesrätin, plus Pensionskassenbeiträge. Bundespräsident Ueli Maurer (68) bekommt sogar noch 12'000 Franken mehr.
Es gibt allerdings nur sieben Jobs davon im ganzen Land – einen davon zu ergattern, ist ziemlich schwierig. Und was man dafür leisten muss, recht anstrengend. Man hat nie frei, muss immer erreichbar sein, trägt viel Verantwortung und steht ständig in der Kritik.
Im Bundeshaus gibts 440 Franken pro Tag
Besser haben es da National- und Ständeräte. Sie kommen auf ein parlamentarisches Einkommen (allerdings inklusive Entschädigungen und Spesen) von 130'000 bis 150'000 Franken. Das setzt sich so zusammen: 26'000 Franken erhalten die Parlamentarier als Grundstock, dazu kommen für jeden Tag, den sie an der Session oder in Kommissionssitzungen verbringen, 440 Franken.
Für Personal- und Sachausgaben erhalten sie zudem 33'000 Franken pro Jahr. Hinzu kommen Entschädigungen für Essen, Reisen und Übernachtungen sowie die Beiträge an die Pensionskasse. Ein Teil der Entschädigungen ist steuerfrei. Wer es ganz genau wissen will, kann sich zum Beispiel die Bezüge von SP-Nationalrat Cédric Wermuth (33) anschauen. Der Aargauer listet sein Einkommen seit Jahren auf seiner Website auf.
Je nach Parteizugehörigkeit müssen die National- und Ständeräte allerdings einen mehr oder weniger grossen Teil ihrer Vergütung bei ihrer Partei abgeben.
In den Kantonen wartet Fronarbeit
Dennoch: Das Einkommen lässt sich sehen, vor allem wenn man bedenkt, dass Politiker im Schweizer Milizsystem ja noch andere Einkünfte haben – aus ihrem bürgerlichen Beruf und aus Mandaten, die sie für Organisationen oder Firmen ausüben. Ein schlechtes Geschäft ist die Politik nicht.
Das gilt allerdings nur für die nationale Ebene. Bis man mal dort ist, muss man finanziell eher untendurch. Die klassische Ochsentour – von der Gemeinde- über die Kantons- bis auf Bundesebene – ist nämlich nicht besonders lukrativ.
Beispiel Kantonsparlament: Hier kann man von einem Sitz nicht leben. Mehr als Sitzungsgelder gibt es nicht, pro Sitzung sind es 100 bis 240 Franken. Im Kanton Solothurn zum Beispiel bekommt ein Kantonsrat gerade mal zwischen 4500 und 5000 Franken – pro Jahr. Macht einen Stundenlohn von 29 bis 33 Franken.
Regierungsverantwortung wird besser bezahlt
Besser bezahlt sind Exekutivjobs, also in Stadt- oder Kantonsregierungen. Als bevölkerungsreichster Kanton schwingt Zürich obenaus: Das Jahresgehalt der Regierungsräte liegt bei 325'000 Franken. Finanziell hat sich die Situation von Neu-Regierungsrätin Natalie Rickli (42, SVP) also verbessert.
In Appenzell Innerrhoden sind es 90'000 Franken. Allerdings wird der Kanton in Teilzeit regiert, die Mitglieder der sogenannten Standeskommission haben ein Pensum von 40 bis 60 Prozent.
Auch wer eine Stadt regiert, kann gut davon leben. Die Löhne von Stadträten liegen gern mal über 200'000 Franken, zum Teil auch deutlich drüber.
Auf Soda, dem BLICK-Instagram-Channel, erklären die Jungjournalistinnen Yaël Meier (19) und Lou Schmid (20) Gleichaltrigen, wie man entscheidet, welche Partei man wählen soll und wie man einen Wahlzettel ausfüllt. Nebst Politik erfahren Junge auf Soda, wie sie eine Steuererklärung ausfüllen, wie sie die richtige WG finden und wie man als Student überlebt – also alles, was man in der Schule nie gelernt hat, aber wichtig fürs Leben ist. Yaël und Lou nehmen die Jungen mit auf eine Reise quer durch News und Politik. Damit jeder mitreden kann.
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