Im Jahr 1933 ergriff in Deutschland Adolf Hitler die Macht. Innert kurzer Zeit entrechtete er Juden und andere Minderheiten. Am Schluss ermordeten er und seine Schergen Millionen von ihnen.
Im Jahr 1948 gewann in Südafrika die rassistische Nasionale Party die Wahlen. Für Jahrzehnte herrschte im Land in der Folge strikte Apartheid, die weissen Menschen bestimmten über die schwarzen.
Im Jahr 2016 steht nun die Schweiz an einem ähnlichen Wendepunkt in ihrer Geschichte. Das zumindest suggeriert ein Plakat gegen die Durchsetzungs-Initiative, das durch die sozialen Medien geistert. Es zeigt die Schweizer Fahne als Hakenkreuz und weist direkt auf die Daten hin.
Als erster Politiker unterstützt nun BDP-Präsident Martin Landolt diese Aussage. Der Glarner, der seine Ex-Partei schon vor knapp zwei Jahren in die braune Ecke gestellt hatte, hat das Plakat auf seinen Social-Media-Seiten gepostet, «weil es sehr pointiert und korrekt die möglichen Konsequenzen der Abstimmung darstellt», sagt er zu BLICK.
Die SVP sei natürlich keine Nazi-Partei, räumt er ein. «Aber ihre Radikalisierung und ihr Kommunikationsstil weisen erschreckende Ähnlichkeiten mit dem Deutschland der Dreissigerjahre und mit dem Südafrika während der Apartheid auf», so der Glarner.
Denn mit einem Ja am 28. Februar würde eine «nicht tolerierbare Zweiklassengesellschaft entstehen», weil Schweizer und Ausländer nicht mehr die gleichen Rechte hätten. «Mit der Einführung solcher Zweiklassengesellschaften hat damals in Deutschland oder während der Apartheid in Südafrika ein schleichender Wertewandel begonnen», mahnt Landolt.
Wer dem SVP-Anliegen zustimme, sorge dafür, dass ein solcher Wertewandel auch in der Schweiz stattfinde und stelle die Weichen in eine Richtung «mit unbekannten Folgen».
Deshalb hoffe er, dass das Plakat die Runde macht. «Es ist eine provokative Warnung, die aufrütteln soll. In Deutschland brennen schon Asylheime, so weit darf es in der Schweiz nicht kommen», sagt Landolt.
Verantwortlich für das Plakat ist der britisch-schweizerische Werber Parvez Sheik Fareed. «Gute Kommunikation ist effektiv und pointiert», erklärt er «persoenlich.com». Dieses Credo habe nur die SVP verinnerlicht. Mit seinem künstlerischen Beitrag will er dem nun «Gegensteuer» bieten.