Im Januar lancierte UmverkehR eine Petition zur Rettung des Nachtzugs. Darauf reagierten weder die SBB noch das UVEK. Deshalb versuchte die Organisation auf einem anderen Weg Kontakt zu den Verantwortlichen aufzunehmen – mit einer Onlineumfrage.
Denn für Philippe Koch, Geschäftsleiter von UmverkehR ist klar: «Die Nachfrage für Nachtzüge ist da.» Die Behauptung der SBB, dass es dafür kein Interesse gebe, sei schlicht falsch.
Mit der Umfrage wollen sie deshalb Aufmerksamkeit erzeugen – und die SBB dazu bringen, endlich Stellung zu nehmen.
Seit Sonntagmittag haben nun schon Tausende Menschen daran teilgenommen. Der Trend ist klar: Als Alternative zu den Nachtzügen würden die Leute mit dem Flugzeug in die in die europäischen Metropolen reisen. Und nicht wie von den SBB behauptet, auf Tageszüge umsteigen.
«Es ist sehr schade, dass die SBB das Anliegen nicht ernst nimmt», bedauert Koch. Die Reaktionen, welche UmverkehR aufgrund der Umfrage erhielten, zeigten zudem die emotionale Bindung, welche die Leute zum Nachzug haben.
Koch meint: «Eigentlich sollte die SBB solche Umfragen machen und schauen, was für Bedürfnisse die Konsumenten haben.» Deshalb kommt die Umfrage auch im SBB-Look daher. «Es geht darum, die Verantwortlichen zu provozieren.»
Damit hat die Organisation Erfolg. Denn mittlerweile haben über 5500 Leute die Petition «Rettet den Nachtzug» unterschrieben.
Noch bis Ende März kann man abstimmen. Zur Präsentation der Ergebnisse werde man sowohl SBB-CEO Andreas Meyer als auch UVEK Vorsteherin Doris Leuthard einladen. Ob Vertreter der beiden Institutionen auftauchen und sich der Kritik stellen, wird sich zeigen. (bie)