Parteikollege Lüscher zu Bundesrats-Kandidat Pierre Maudet
«Er wäre sehr gut – für Genf und die Schweiz»

FDP-Nationalrat Christian Lüscher hat Pierre Maudet empfohlen, sich als Bundesrats-Kandidat aufzustellen. Während er über die Bundesrats-Qualitäten des 39-Jährigen schwärmt, sind andere Politiker kritischer, werden sie auf den Genfer Papabile angesprochen.
Publiziert: 05.08.2017 um 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:10 Uhr
Sollte es mit dem Bundesratsamt nicht klappen, will Pierre Maudet nächstes Jahr für eine weitere Legislatur in der Genfer Kantonsregierung kandidieren. (Archiv)
Foto: MARTIAL TREZZINI
Lea Hartmann

Er will. Pierre Maudet (39), Staatsrat aus Genf, hat gestern seine Kandidatur als Nachfolger von Bundesrat Didier Burkhalter bekannt gegeben. Ein Schritt, der innerhalb der Kantonalpartei für Euphorie sorgt. 

«Ich bin sehr zufrieden, dass Pierre Maudet kandidiert», sagt Christian Lüscher, Genfer FDP-Nationalrat und Vizepräsident der Partei, zu BLICK. «Seine Kandidatur ist sehr gut – für Genf und für die Schweiz.»

Christian Lüscher, FDP-Nationalrat aus Genf und Vize-Präsident der Partei.
Foto: Keystone

Lüscher hatte sich einen Tag vor Maudets Bekanntgabe aus dem Rennen um den Bundesratssitz zurückgezogen und dem welschen Shootingstar damit den Weg nach Bern geebnet. «Ich habe ihm im persönlichen Gespräch empfohlen, zu kandidieren», sagt Lüscher. 

Der FDP-Vize gerät ins Schwärmen, spricht er über den Genfer Exekutiv-Politiker. Maudet sei klug, sehr dynamisch. Für ihn als Bundesrat spreche, dass er zehn Jahre Regierungserfahrung habe. Dass er hingegen noch nie unter der Bundeshauskuppel politisierte, sei kein Minus. «Wir hatten in der Partei verschiedene Kriterien für einen Bundesrats-Kandidaten aufgestellt. Mitglied der Bundesversammlung zu sein, war nie eines.»

«Er hat die Tendenz zur Kontrolle»

Was Maudet indes Stimmen kosten könnte, ist seine politische Ausrichtung innerhalb der FDP. «Er ist ein Radikaler, aber kein Liberaler», umschreibt es ein Parteimitglied aus dem Umfeld Maudets. Der Staatsrat habe «die Tendenz zu Kontrolle und Intervention», was insbesondere bei wirtschaftlichen Belangen nicht gut ankomme.

Zudem gelte er als sehr auf sich selbst fokussiert und nicht als Teamplayer. «Alles in allem: Maudet ist ein guter Kandidat. Aber dass er viele Chancen hat, glaube ich nicht», so der Politiker.

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