Partei fühlt sich verleumdet
SVP klagt wegen Kreuzworträtsel

Die Unterwalliser SVP will nach einem in der Zeitung «Le Nouvelliste» veröffentlichten Kreuzworträtsel, in dem die Partei unter anderem als rassistisch definiert wurde, Klage einreichen. Dies kündigte sie am Donnerstag im Lokalradio Rhône FM an.
Publiziert: 11.01.2024 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2024 um 16:12 Uhr
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Die Unterwalliser SVP will nach einem in der Zeitung «Le Nouvelliste» veröffentlichten Kreuzworträtsel, in dem die Partei unter anderem als rassistisch definiert wurde, Klage einreichen.
Foto: PIUS KOLLER

Die Klage richtet sich gegen den Dachverband der Walliser Künstler, Visarte. Anlässlich des 50-Jahr-Bestehens von Visarte hatte die Zeitung im Rahmen einer künstlerischen Partnerschaft mit dem Verband zusammengearbeitet.

Im Kreuzworträtsel des «Le Nouvelliste» vom 18. November wurde nach einer «schweizerischen, rassistischen, fremdenfeindlichen, homophoben, antifeministischen, anti-ökologischen, armutsfeindlichen und nationalistischen Partei» mit drei Buchstaben gesucht. Die richtige Antwort lautete UDC (SVP).

SVP zeigt sich «bestürzt»

Die Partei erachtete dies als diffamierend und äusserte sich in einer Medienmitteilung «bestürzt» über den Beitrag. Die Zeitung «Le Nouvelliste» entschuldigte sich anschliessend bei der Partei. Doch dies reicht dieser nicht.

Am Donnerstag sagte der SVP-Abgeordnete Alexandre Cipolla im Gespräch mit dem Lokalradio Rhône FM: «Kunst kann eine politische Dimension haben, aber sie muss innerhalb der Grenzen des Vernünftigen bleiben. Es ist unsere Pflicht, einen Teil der Bevölkerung zu verteidigen, der sich angegriffen, ja sogar diffamiert und verleumdet gefühlt hat.»

Kanton soll Künstlern Gelder streichen

Die Affäre hat auch politische Konsequenzen. Die SVP Unterwallis hat beim Grossen Rat ein Postulat eingereicht. «Wir greifen Visarte an, weil sie die öffentlichen Gelder erhält, die unter anderem dazu dienen, die Arbeit dieses Künstlers zu subventionieren, und wir sind der Meinung, dass diese Gelder für andere Zwecke verwendet werden könnten», sagte Cipolla.

Einer der Kuratoren der 50-Jahr-Feier von Visarte Wallis verteidigte sich im Radio: «Es ist absolut nicht diffamierend, man ist es gewohnt, zumindest in meinem Umfeld, das Kind beim Namen zu nennen», erklärte er. Und die SVP sei wegen Rassismus verurteilt worden, fuhr er fort. (SDA)

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