1. Parmelins Ehefrau ist Deutschlehrerin. Sie wurde in Zürich geboren. Angesprochen auf sein mässiges Deutsch, sagt Parmelin im Interview mit dem Magazin «L'Hebdo»: «Ich habe einfach kein Feeling für Sprachen. Meine Frau lacht mich aus, wenn ich versuche Deutsch zu sprechen.»
2. Parmelin liebt das Entdecken ferner Länder. Alle vier bis fünf Jahre unternehme er mit seiner Frau eine grosse Reise, erzählt er. Zuletzt seien sie gemeinsam mit SVP-Freund Jean-François Rime und dessen Partnerin nach Indien geflogen. «Ein Land, bestimmt von krassen Kontrasten, wo extremer Reichtum und bitterste Armut dicht nebeneinander existieren.»
3. Comics zählen zu seiner Lieblingslektüre. «Ich lese alles: Von Gaston Lagaffe, über Geschichtsbücher bis hin zu Biografien von Stalin und Abraham Lincoln.»
4. Sein Hof erhält hohe Direktzahlungen. Auf 69 000 Franken beziffert der Weinbauer die Zuschüsse des Bundes. Der Gesamtumsatz des Hofs, den er gemeinsam mit seinem Bruder führe, betrage rund 330 000 Franken. Zu wenig für zwei Familien, wie Parmelin sagt. «Hätte ich kein Einkommen aus der Politik, müsste einer von uns Brüdern noch anderswo Geld verdienen.»
5. Die Familie Parmelin lebt seit bald 500 Jahren in Bursins VD. 1536 seien die Parmelins vor der Verfolgung durch die Katholiken hierhin geflohen, erzählt der SVP-Bundesrat.
6. Parmelin fürchtet sich nicht davor, ein neuer Samuel Schmid zu werden. Grund: Im Gegensatz zum SVP-intern umstrittenen «halben Bundesrat» sei er offizieller Kandidat der Partei gewesen, so Parmelin. «Mir wird man nie vorwerfen können, ich hätte den Sitz eines Parteikollegen inne.»
7. In seinen Jugendjahren kam Guy Parmelin für ein Jahr in die Deutschschweiz. Allerdings wagte sich der Maturand nicht allzu weit über den Röstigraben. Das Deutschschweiz-Jahr verbrachte er in Murten/Morat.
8. Auf seinem Computer verwendet der neue SVP-Bundesrat mehrere Hintergrundbilder - alle zeigen das Bundeshaus, allerdings aus unterschiedlichen Perspektiven. Dies erzählt Guy Parmelin im Interview mit «Schweizer Illustrierte».
9. Parmelin tritt dem Image des weichen Konsenspolitikers entschieden entgegen. Es sei notwendig, eine Debatte über das Rentenalter zu führen. «Geht es darum, die Vorsorge zu sichern, werde ich bereit sein, auch unpopuläre Massnahmen zu treffen.»
10. Der neue SVP-Magistrat ist sehr musikinteressiert. Er liebt Klassik und besucht oft die Oper. In seiner Kindheit nahm er während sechs Jahren Gitarrenunterricht beim berühmten Lehrer José Barrense-Dias. Ob das reicht, um mit den Pianisten Simonetta Sommaruga und Alain Berset ein Trio-Stück aufzuführen, ist nicht bekannt.