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Parlamentarierinnen müssen am Frauenstreiktag arbeiten
Session statt Streik

Pfingsten kommt linken Parlamentarierinnen in die Quere: Am Tag des Frauenstreiks tagt das Parlament wie gehabt.
Publiziert: 04.05.2019 um 19:21 Uhr
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Natoinalratspräsidentin Marina Carobbio (SP, TI): «Tatsächlich läuft der Parlamentsbetrieb am 14. Juni bis um 13 Uhr und dieser Ablauf wird auch eingehalten»
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Simon Marti
Simon MartiRedaktor SonntagsBlick

Am Freitag, 14. Juni, streiken die Schweizer Frauen. Tausende legen die Arbeit nieder, vereint im Kampf gegen Sexismus und Lohnungleichheit, für eine bessere Vereinbarkeit von Job und Familie – um nur ein paar Anliegen der Streikenden zu nennen.

Doch ausgerechnet im Bundeshaus wird der Betrieb weiterlaufen, als ob nichts wäre! Die Sommer­session macht jenen Politikerinnen, die streiken möchten, einen Strich durch die Rechnung.

Am 14. Juni gilt: Betrieb bis um 13 Uhr

Schuld daran ist, wenn man so will, Pfingsten. Normalerweise ist für den Freitag der zweiten Ses­sionswoche keine Ratssitzung angesetzt. Weil aber am Pfingstmontag keine Sitzung stattfindet, wird diese am Freitag, 14. Juni, nachgeholt. Am Frauenstreiktag also.

«Tatsächlich läuft der Parlamentsbetrieb am 14. Juni bis um 13 Uhr und dieser Ablauf wird auch eingehalten», sagt Nationalratspräsidentin Marina Carobbio (52, SP). «Im Anschluss sollte den Parlamentarierinnen genügend Zeit bleiben, um an Veranstaltungen teilzunehmen», sagt die höchste Schweizerin.

Carobbio selbst will eine Kundgebung im Tessin besuchen. Und ein paar Ideen, wie der Frauenstreik auch ins Parlament getragen werden könne, gehen ihr auch schon durch den Kopf. Entschieden ist aber zum heutigen Zeitpunkt noch nichts.

Ideensuche via Facebook

«Es ist wirklich schade, dass die beiden Termine zusammenfallen», sagt SP-Nationalrätin Yvonne Feri (53), die Co-Präsidentin der parlamentarischen Frauengruppe ist. Zuständig für den Ablauf der Sessionstage im Parlament ist das Büro des Nationalrats, besetzt mit Angehörigen aus allen Fraktionen. «Wäre das Büro fortschrittlich», so Feri, «würde es diesen Tag auch im Bundeshaus würdigen. Aber davon gehe ich nicht aus.»

Auf Facebook sucht Feri nach ­Ideen für Aktionen im Parlament. Ein gleichfarbiges Tenue kam als Idee auf, allenfalls Häkeln, wie das Portal Nau.ch schreibt. «Das kann jedoch bis hin zu Vorstössen gehen, um die Bedeutung der Thematik zu unterstreichen», sagt Yvonne Feri. Wo sie am Nachmittag des 14. Juni streiken wird, weiss sie noch nicht. Sie werde aber sicher eine oder zwei Veranstaltungen besuchen – nachdem Marina Carobbio die Sitzung des Nationalrats geschlossen hat.

Oder kommt am Ende doch noch alles anders? Beim ersten Frauen­streik vom 14. Juni 1991 jedenfalls legten Tausende Demonstrantinnen vor dem Bundeshaus den Betrieb in dem Gebäude für einige Stunden weitgehend lahm.

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