Parlament weicht Raser-Artikel auf – Blick-Umfrage zeigt
Richter sollen für Härte sorgen

Das Parlament senkt die Mindeststrafen für Raser. In der Bevölkerung kommt das nicht gut an, wie eine Blick-Umfrage zeigt. Ihre Hoffnung ruht nun auf den Richtern.
Publiziert: 16.06.2022 um 12:21 Uhr
1/5
Richter sollen Härte gegen Raser zeigen. Das will die Schweizer Bevölkerung gemäss einer Blick-Umfrage.
Foto: BRK News
Sermîn Faki

Das Parlament will den Raser-Artikel ausbremsen. Eine exklusive Umfrage im Auftrag von Blick zeigt nun: Die Schweizerinnen und Schweizer sind damit nicht einverstanden. 62 Prozent der Bevölkerung wollen Raser weiter hart bestrafen. Sie würden eine Volksinitiative in diesem Sinn unterstützen.

Die Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Sotomo durchgeführt hat, ergibt auch: 58 Prozent der Befragten fürchten, dass der Raser-Artikel mit der Aufweichung seine abschreckende Wirkung verliert. Bei den über 55-Jährigen glauben das gar mehr als drei Viertel. Aber auch die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen – aus der die meisten Raser-Unfall-Verursacher kommen – ist zur Hälfte dieser Meinung.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

72 Prozent wollen weiterhin harte Strafen

Die Hoffnung der Bevölkerung ruht nun auf der Justiz: Die Richter sollen Raser weiterhin hart und mit Gefängnis bestrafen und nur wenige Ausnahmen anerkennen. Das fordern 72 Prozent der Befragten. Diese Haltung zieht sich durch alle Altersgruppen, Sprachregionen und politischen Lager. Selbst bei den Wählerinnen und Wähler von FDP und SVP, die der Aufweichung am wenigsten kritisch gegenüberstehen, wollen 64 respektive 69 Prozent harte Urteile.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Ob sich diese Hoffnung erfüllt, ist unsicher. Schon in der Parlamentsdebatte hatte der grüne Ständerat Mathias Zopfi (38) die Befürchtung geäussert, bei einer Senkung der Mindestentzugsdauer des Fahrausweises auf zwölf Monate werde es einen «generellen Rabatt» geben. Immerhin: Im Parlament gibt es auch Kräfte, die die richterliche Praxis genau beobachten wollen, um nötigenfalls wieder Gegensteuer zu geben.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?