Es gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen in Bundesbern: Welches Sujet denkt sich der neue Bundespräsident fürs offizielle Bundesratsfoto des kommenden Jahres aus?
Ueli Maurer (71) wählte 2019 eine Art Wandtafel mit Schweizerkreuz. Simonetta Sommaruga (61) posierte 2020 unter einer Studiolampe. Und Guy Parmelin (62) nahm 2021 ein wenig langweilig das Bundeshaus als Hintergrund.
Ein Foto so rosa wie die Zukunft
Nun ist also Ignazio Cassis (60) dran. Der Tessiner wurde Anfang Dezember zum Bundespräsidenten gewählt. Und weil Bundesräte oft Zug fahren, hat sich der FDP-Mann ein SBB-Sujet ausgesucht – obwohl eigentlich Kollegin Sommaruga Eisenbahnministerin ist.
Das Siebnergremium, inklusive Bundeskanzler Walter Thurnherr (58), steht auf dem Streckenplan der SBB. Natürlich in den Regionen, aus denen man herkommt. Nicht fehlen darf natürlich auch die Bahnhofsuhr im weltbekannten SBB-Design. Ihre Zeiger stehen auf 18.48 Uhr. Ein Verweis an die seit 1848 geltende Bundesverfassung, die als Grundstein für den heutigen schweizerischen Bundesstaat gilt.
Der Hintergrund ist – so wie hoffentlich die Zukunft – rosa!
Kostbares Gut Vielfältigkeit
Ignazio Cassis wolle mit dem Bild die enge Verbundenheit der Schweiz mit ihrer Bevölkerung darstellen, teilt die Bundeskanzlei mit. «Genau wie die Mitglieder des Bundesrates unterscheiden sich auch die Schweizerinnen und Schweizer in ihrer Herkunft, Sprache, Kultur und Mentalität», lässt sich Cassis zitieren. «Diese Vielfältigkeit macht die Stärke unseres Landes aus.»
In der Corona-Pandemie sei das um so wichtiger, da unsere Gewohnheiten auf den Kopf und unsere Geduld auf die Probe gestellt werde.
Das offizielle Bundesratsfoto wurde in einer Auflage von 50'000 Exemplaren gedruckt. Die Idee für das Bild hatte Cassis selbst, die Aufnahmen hat der Tessiner Fotograf Stefano Spinelli gemacht.
Auf Youtube geleakt
Eigentlich wird das Foto traditionell an Silvester um 12 Uhr mittags veröffentlicht. Nicht so dieses Jahr – denn dem Social Media-Team des Bundesrates geschah eine Panne. Schon in den frühen Morgenstunden teilte es das Making-Of-Video auf dem offiziellen Youtube-Kanal des Bundesrates. Zwischenzeitlich wurde der Schnellschuss rückgängig gemacht, danach ist das Bild aber ganz offiziell veröffentlicht.
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