Er gibt sich friedensliebend: Ahmet Tak, der Organisator des Kriegstheaters von Uttwil TG und Präsident des Dachverbandes der türkischen Elternvereine in der Ostschweiz, verteidigt die osmanische Propaganda auf der Bühne.
Statt den schweizerisch-türkischen Nachwuchs zu radikalisieren, hätten die Kinder innerhalb des HSK-Unterrichts eine «humanistische Botschaft» verkündet. «Sie zeigen auch, wie sich türkische Soldaten um verwundete Feinde kümmern», betont Tak.
Doch Recherchen von BLICK zeigen: Der Türke aus Rapperswil SG, der seit 40 Jahren in der Schweiz lebt, ist Sympathisant der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP). Deren Mitglieder, die rechtsradikalen «Grauen Wölfe», träumen von einem grossosmanischen Reich und gelten als ultranationalistisch.
Tak verbreitet auf Facebook extremistische Positionen
Tak verbreitet auf Facebook munter Inhalte der Grauen Wölfe. Gegenüber BLICK erklärt er: «Ich habe die Grauen Wölfe gern, sie sind Patrioten und stolz auf die türkische Geschichte. Nicht alle sind so extrem, es gibt auch gemässigte Wölfe.»
Dass der Präsident des Dachverbandes der türkischen Elternvereine in der Ostschweiz die Kinder mit seiner Ideologie infiltriert, weist er von sich. «Das ist meine private Meinung!»
Extremismus-Experte ist alarmiert
Doch Extremismus-Experte Samuel Althof (62) warnt: «Solch einem Anhänger der Grauen-Wölfe-Ideologie, die klar als nationalistisch und rechtsextrem einzustufen ist, das Vertrauen zu geben, Kinder mitzuerziehen, ist höchst problematisch.»
Der Kanton müsse diesen Mann «zur Rechenschaft ziehen», falls er eine Verletzung der HKS-Richtlinien feststellt. «Man muss die Kinder vor solchen nationalistischen Übergriffen schützen. Denn Kinder lassen sich sehr einfach indoktrinieren.»
Das Portieren von nationalistischen Inhalten sei grundsätzlich gewaltfördernd. «Auch wenn diese Leute sagen, dass sie selbst nicht zuschlagen, liefern sie doch die ideologische Grundlage für Gewaltbereitschaft.» Beruhigend: Gemäss Althof sind die Grauen Wölfe in der Schweiz ein «Altherrenclub» und nicht selbst gewaltbereit, «wie etwa Graue-Wölfe-Ableger in Deutschland.»
Mit knapp 30 000 Franken hat das Bundesamt für Kultur im Jahr 2016 Heimatliche Sprache und Kultur (HSK) für Schweizer Kinder im Ausland gefördert. Diese werden dort angeboten, wo es weder eine Schweizerschule hat noch eine internationale Schule, an der die Schweiz eigene Lehrkräfte stellt.
Konkret wurden die HSK-Kurse 2016 in Argentinien und Hongkong angeboten, 157 Schweizer Kinder nahmen daran teil. «In diesen Kursen wird den Schülern die Schweizer Kultur nähergebracht», sagt Fiona Wigger vom zuständigen Bundesamt für Kultur.
Die Kinder würden dort Schweizerdeutsch sprechen und etwas über die hiesigen Traditionen erfahren – die jüngeren über Globi-Bücher, die älteren beim Zubereiten von Rösti und Fondue.
«Natürlich sind auch Schweizer Geschichte und unsere Legenden wie Wilhelm Tell Thema», so Wigger auf Nachfrage, ob die Kinder ähnlich wie die Türken hierzulande auch Nationalmythen beschwören würden. «Ob das auch in Theateraufführungen aufgearbeitet wird, entzieht sich unserer Kenntnis.»
Eine Parallele gibt es: Hier in der Schweiz organisiert die türkische Botschaft die Kurse. Und genauso macht es die Schweiz im Ausland. Zwar würden Schweizer Heimatkurse in Hongkong und Argentinien von Elternvereinen organisiert.
Doch die Schweiz unterstützt die Kurse finanziell und überwacht diese auch: «Die Lerninhalte werden in enger Absprache mit der Botschaft und auch unter deren Kontrolle festgelegt», so Wigger. Sermîn Faki
Mit knapp 30 000 Franken hat das Bundesamt für Kultur im Jahr 2016 Heimatliche Sprache und Kultur (HSK) für Schweizer Kinder im Ausland gefördert. Diese werden dort angeboten, wo es weder eine Schweizerschule hat noch eine internationale Schule, an der die Schweiz eigene Lehrkräfte stellt.
Konkret wurden die HSK-Kurse 2016 in Argentinien und Hongkong angeboten, 157 Schweizer Kinder nahmen daran teil. «In diesen Kursen wird den Schülern die Schweizer Kultur nähergebracht», sagt Fiona Wigger vom zuständigen Bundesamt für Kultur.
Die Kinder würden dort Schweizerdeutsch sprechen und etwas über die hiesigen Traditionen erfahren – die jüngeren über Globi-Bücher, die älteren beim Zubereiten von Rösti und Fondue.
«Natürlich sind auch Schweizer Geschichte und unsere Legenden wie Wilhelm Tell Thema», so Wigger auf Nachfrage, ob die Kinder ähnlich wie die Türken hierzulande auch Nationalmythen beschwören würden. «Ob das auch in Theateraufführungen aufgearbeitet wird, entzieht sich unserer Kenntnis.»
Eine Parallele gibt es: Hier in der Schweiz organisiert die türkische Botschaft die Kurse. Und genauso macht es die Schweiz im Ausland. Zwar würden Schweizer Heimatkurse in Hongkong und Argentinien von Elternvereinen organisiert.
Doch die Schweiz unterstützt die Kurse finanziell und überwacht diese auch: «Die Lerninhalte werden in enger Absprache mit der Botschaft und auch unter deren Kontrolle festgelegt», so Wigger. Sermîn Faki