BLICK: Yannick Buttet, der verdächtigt wird, ein Stalker und Belästiger zu sein, ist Vizepräsident der Offiziersgesellschaft (SOG). Wie reagieren Sie als Präsident auf die happigen Anschuldigungen?
Stefan Holenstein: Wir haben den Fall Buttet zur Kenntnis genommen, schauen den Fall aber pragmatisch an. Für uns besteht momentan kein Handlungsbedarf. Eine Suspension als Vizepräsident der Offiziersgesellschaft ist derzeit kein Thema. Wir halten ihm die Stange.
Buttet ist zumindest teilweise geständig. Wäre nicht jetzt der richtige Zeitpunkt, um Konsequenzen zu ziehen?
Wir werden den Fall beobachten. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, würden wir Massnahmen sicherlich diskutieren.
Sie reagieren sehr zögerlich im Vergleich zur CVP. Diese hat Buttet schon gestern vom Amt des Vizepräsidenten suspendiert.
Das ist ein parteipolitischer Entscheid. Die CVP als Wertepartei hat wohl aus parteipolitischen und taktischen Überlegungen gehandelt. Aufgrund des Cs im Parteinamen und der familienpolitischen Bedeutung ist der moralische Anspruch in der Partei entsprechend hoch.
Wie haben Sie persönlich auf die Enthüllung reagiert und gab es auch in der Armee problematische Vorfälle des Oberstleutnants Buttet?
Ich war sehr überrascht, als ich die angeblichen Vorfälle gelesen habe. Bei der SOG hat er solide Arbeit geleistet und ist nie negativ aufgefallen.