Der Zürcher Nationalrat Hans-Peter Portmann weiss, wovon er spricht: Er war nämlich Einsatzkommandant bei der Fliegerabwehr im Range eines Oberst und sass im Beirat der Fliegerabwehr für die Bodluv-Beschaffung. Für ihn ist Parmelins Entscheid «völlig unverständlich».
Der Banker glaubt, dass der SVP-Magistrat auf die falschen Leute gehört hat. Er vermutet, dass es sich um die gleichen Piloten-Kreise handelt, die auch gegen den Kampfjet Gripen geweibelt hätten.
Diese Piloten, die sich gemäss Portmann «graue Adler» nennen, wünschten sich «einen Rolls-Royce in der Luft und schiessen deshalb gegen alle anderen Projekte», ärgert sich der FDP-ler.
Für ihn ist klar: Parmelin muss die geplante erste Tranche der Bodluv-Beschaffung sofort wieder aufnehmen. Das sei problemlos möglich, weil die Analyse der Evaluation «Waffe mit Radar» in «ein bis zwei Monaten ohne weitere Kosten abgeschlossen» werden könnte. «Es würde sich rasch zeigen, dass das System Iris-T mit einem Radar ausgerüstet alle Voraussetzungen erfüllt – auch bei schlechtem Wetter.»
Deshalb verlangt Portmann in einem Vorstoss Antworten des Verteidigungsministers. So möchte er etwa wissen, warum Parmelin nach der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten nicht unverzüglich eine Strafanzeige einegereicht hat.
Portmann will über «zuverlässige Informationen» verfügen, dass der Hersteller des Iris-Systems, die deutsche Diehl Defence, eine Klage wegen Vertragsbruch und Geschäftsgeheimnisse-Verletzung gegen die Schweiz zusammen mit den Deutschen Behörden prüft. (vuc)