Vor gut zwei Wochen war es wieder so weit. Über 12'000 neue Soldatinnen und Soldaten rückten mit mehr oder weniger Begeisterung in die Rekrutenschule (RS) ein. 245 Diensttage müssen Schweizer leisten. Aber nicht alle. Doppelbürger können wählen, in welchem Land sie den Dienst leisten wollen. Besonders schweizerisch-französische Doppelbürger dürften sich dabei für unser Nachbarland entscheiden.
In Frankreich ist die Militärpflicht schon nach einem Tag erfüllt, berichtet der «Tages-Anzeiger». Ein Teilnehmer berichtet, dass an diesem Einführungstag Vorträge gehalten wurden, wo das Militär für sich selbst wirbt. Sporttests? Fehlanzeige. Am Schluss gibt es ein Zertifikat.
Die Schweiz akzeptiert das. Wer in Frankreich «Dienst leistet» muss in der Schweiz keine Wehrpflichtersatzabgabe leisten – selbst wenn der Dienst nur einen Tag dauert. In den letzten fünf Jahren hätten rund 800 Männer diese Variante genutzt, schreibt die Zeitung.
Rechtssicherheit für Doppelbürger
Armeesprecher Mathias Volken begründet die geltende Regelung mit Rechtssicherheit für die Doppelbürger. Eine Änderung ist nicht geplant, wie der Bundesrat vor vier Jahren auf Anfrage von Nationalrätin Céline Amaudruz (44) erklärte.
Und einen Nachteil hat das System dann auch für die schweizerisch-französischen Doppelbürger. Im Kriegsfall, bei einer Mobilmachung, müssten sie dann auch für Frankreich in den Krieg ziehen. Jedoch wohl nicht als Erste – schliesslich sind sie noch nicht ausgebildet.