Roland Borer bleibt auf Tauchstation. Seit diese Woche bekannt wurde, dass der SVP-Nationalrat privat im Ausland einkaufte, obwohl er sich als Kämpfer gegen den Einkaufstourismus inszeniert, ist er für Medien nicht mehr erreichbar. Gestern Abend blieb Borer auch der Nominationsversammlung der SVP Solothurn fern, wie die «Solothurner Zeitung» berichtet. Äusserst ungewöhnlich, zumal Borer hoffte, dass die Delegierten der Kantonalpartei ihn erneut zu den Wahlen zulassen.
Borer teilte der Parteiversammlung schriftlich mit, er sei nach einer Grippe gesundheitlich angeschlagen, weiter wolle er durch seine Abwesenheit einen freien Entscheid der Nominationsversammlung ermöglichen. Ausserdem beklagte sich Borer über die «illegalen Bilder», die ihn beim Einkaufen in Lörrach (D) zeigen. Es handle sich um eine Kampagne.
Trotz Abwesenheit: Die Delegierten folgten ihrem Parteivorstand und nominierten alle sechs SVP-Kandidaten gemeinsam. Borer darf damit auf eine weitere Legislatur unter der Bundeshauskuppel hoffen. Allerdings begleiteten Misstöne den Nominationsentscheid: So verlangte Kurt Küng, ehemaliger Präsident der SVP Solothurn, eine geheime Abstimmung über Borers Nomination. Dieser Antrag erhielt jedoch gemäss «Solothurner Zeitung» nur 28 statt der benötigten 38 Stimmen.