Im Nationalrat war die Sache noch klar: Mit 144 zu 31 Stimmen überwies er letztes Jahr eine Motion von SP-Nationalrat Matthias Aebischer (BE), die ein Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte verlangt.
Der Ständerat hat den Vorstoss nun aber mit 25 zu 19 Stimmen abgeschossen. Der Bundesrat und die Mehrheit der vorberatenden Kommission anerkannten zwar das Anliegen. Sie wollen das Problem aber durch Verbesserungen bei der Pelzdeklaration lösen. Diese funktioniere, sagte Mitte-Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger (LU). Die entsprechende Verordnung sei zudem verschärft worden. Die ganze Kommission verurteile tierquälerische Methoden, betonte Gmür-Schönenberger. Ein Verbot sei aber unnötig. Der Markt reguliere sich selber, bei der Jugend sei Pelztragen «komplett uncool» geworden.
Maya Graf (Grüne/BL) und Elisabeth Baume-Schneider (SP/JU) wandten dagegen ein, dass die geltende Regelung auch die Deklaration «Herkunft unbekannt» zulasse. Die Meinung in der Bevölkerung sei klar, eine Mehrheit wolle keine Quälpelze.
Jagdtrophäen bleiben zugelassen
Auch Jagdtrophäen von gefährdeten Tierarten sollen weiterhin in die Schweiz eingeführt werden können. Der Ständerat hat sich am Montag gegen das vom Nationalrat gewünschte generelle Importverbot ausgesprochen.
Die kleine Kammer lehnte eine Motion der früheren GLP-Nationalrätin Isabelle Chevalley (VD) mit 22 zu 17 Stimmen sowie zwei Enthaltungen ab. Die Motion ist damit vom Tisch.
Kommissionspräsident Benedikt Würth (Mitte, SG) verwies namens der Mehrheit auf das Schweizer Engagement im Rahmen des Cites-Artenschutzabkommens und damit für Nachhaltigkeit und Biodiversität. Es gebe bereits Massnahmen zur Kontrolle der Ein- und Durchfuhr von Trophäen. Ein Verbot der Trophäenjagd würde zu einer Zunahme der Wilderei führen und den Kerngehalt des Cites-Abkommens aushebeln.
Maya Graf (Grüne, BL) betonte hingegen, mit einer Regulierung von Beständen habe Trophäenjagd nichts zu tun. Denn die Tiere würden geschossen, um Teile von ihnen oder ganze Tiere zu konservieren und auszustellen. Davon profitierten nicht die Menschen vor Ort, sondern in erster Linie die Veranstalter der kostspieligen Jagdreisen. (SDA)