Es ist die wohl bekannteste und mächtigste Nicht-Regierungsorganisation der Welt: der World Wide Fund For Nature, kurz WWF. Seit Jahrzehnten steht die Organisation im Dienste des Tier- und Naturschutzes. Und ist längst auch Teil der Pop-Kultur geworden. Der Pandabär, das Logo des WWF, schmückt Stiefel, T-Shirts und Regenschirme auf der ganzen Welt. Der WWF gehört zu den Guten, so die landläufige Meinung.
Fünf Millionen Unterstützer
Seit 1961 gibt es den WWF. Gegründet wurde er von sechs Briten – unter ihnen Prinz Philip (97) – sowie der spanischen Schauspielerin Yolanda Farr (78) und dem niederländischen Prinzen Bernhard zur Lippe-Biesterfeld (†93).
Der Sitz des WWF ist in Gland VD, unterstützt wird die Organisation laut eigenen Angaben von fünf Millionen Menschen weltweit. Bislang habe der WWF rund 12 Milliarden US-Dollar für zahlreiche Natur- und Tierschutzprojekte gespendet.
Und das mit beeindruckendem Erfolg. Mit dem «Project Tiger», das der WWF im Jahr 1972 zusammen mit der indischen Regierung unter Indira Gandhi startete, konnte die Ausrottung der Tiger in Indien verhindert werden.
Auch dass das südamerikanische Pantanal, eines der grössten Binnenfeuchtgebiete der Erde, bislang grösstenteils von Wasser- und Strassenbauprojekten verschont wurde, geht auf das Konto des WWF. Immer wieder konnte die Naturschutzorganisation für das Gebiet schädliche Projekte verhindern.
Menschenjagd mit Helikopter
Doch seit den 80er-Jahren steht der WWF auch immer wieder im Zentrum zahlreicher Skandale. Zum Desaster wurde etwa 1987 die Spende eines Helikopters des WWF an Simbabwe zur Bekämpfung der Wilderei im afrikanischen Land. So sind Menschen, die der Wilderei verdächtigt wurden, von Wildhütern vom Hubschrauber aus abgeschossen worden. Laut diversen Medienberichten sollen so innert drei Jahren 60 Wilderer getötet worden sein.
Aber auch die indirekte Kooperation des WWF mit der Sicherheitsfirma KAS Enterprises in Südafrika sorgte in den 90er-Jahren für Kritik. So wird vermutet, dass die Sicherheitsfirma direkte Verbindungen zum damaligen südafrikanischen Geheimdienst hatte – zu Hochzeiten des rassistischen Apartheid-Regimes. Bei der sogenannten Operation Lock sollten Wilderei-Organisationen in den Staaten Mozambique und Namibia unterwandert werden.
Zusammenarbeit mit Konzernen
Auch die Nähe des WWF zu Konzernen sorgt immer wieder für kritische Fragen. So vergibt die Organisation Siegel für nachhaltige Landwirtschaft, Fischfang oder nachhaltig produziertes Palmöl. Die Siegel sollen Unternehmen motivieren, nachhaltig zu produzieren.
Zahlreiche Natur- und Tierschutzorganisationen kritisieren jedoch, dass der WWF gegen Spendenzahlungen der Unternehmen die eigenen Schutzziele nicht konsequent genug verfolge. Der WWF wehrt sich gegen solche Vorwürfe.
Der Kuschel-Panda hat blutige Pfoten. Der WWF soll in Asien und Afrika mit Wildhütern und Paramilitärs zusammenarbeiten, die brutal gegen Wilderer und Zivilbevölkerung vorgehen.
2017 sollen vom WWF unterstützte Ranger in Kamerun einen Elfjährigen vor den Augen seiner Eltern gefoltert haben. Kein Einzelfall: Das Online-Portal Buzzfeed, das die schwerwiegenden Vorwürfe ans Tageslicht gebracht hat, schildert auch den Fall eines Bauern im Chitwan-Nationalpark in Nepal. Er sei von Wildhütern 2006 zu Tode gefoltert worden. Später soll sich der WWF dafür eingesetzt haben, dass die Anklagen gegen die Täter fallen gelassen werden. Einen von ihnen stellte der WWF gar an.
Auch in Afrika war die Organisation in dubiose Machenschaften verstrickt. So soll der grösste Nationalpark in Kongo-Kinshasa von einem WWF-Mitglied geführt worden sein. Paramilitärische Milizen, die ihm direkt unterstellt waren, hätten Wilderer und nicht beteiligte Einheimische gefoltert, vergewaltigt, ermordet.
Man sei «schockiert», teilte der WWF mit und kündigte eine unabhängige Untersuchung an. «Wir nehmen jegliche Vorwürfe sehr ernst.»
Ist das glaubwürdig? Der WWF wurde schon 2015 mit solchen Vorwürfen konfrontiert. Auch damals gab es eine Untersuchung. Die zeigte gemäss Buzzfeed, dass es Menschenrechtsverletzungen gab. Und dass die Täter von «erheblicher technischer, logistischer und finanzieller Unterstützung» des WWF profitierten. Der Bericht wurde nie veröffentlicht. Sermîn Faki
Der Kuschel-Panda hat blutige Pfoten. Der WWF soll in Asien und Afrika mit Wildhütern und Paramilitärs zusammenarbeiten, die brutal gegen Wilderer und Zivilbevölkerung vorgehen.
2017 sollen vom WWF unterstützte Ranger in Kamerun einen Elfjährigen vor den Augen seiner Eltern gefoltert haben. Kein Einzelfall: Das Online-Portal Buzzfeed, das die schwerwiegenden Vorwürfe ans Tageslicht gebracht hat, schildert auch den Fall eines Bauern im Chitwan-Nationalpark in Nepal. Er sei von Wildhütern 2006 zu Tode gefoltert worden. Später soll sich der WWF dafür eingesetzt haben, dass die Anklagen gegen die Täter fallen gelassen werden. Einen von ihnen stellte der WWF gar an.
Auch in Afrika war die Organisation in dubiose Machenschaften verstrickt. So soll der grösste Nationalpark in Kongo-Kinshasa von einem WWF-Mitglied geführt worden sein. Paramilitärische Milizen, die ihm direkt unterstellt waren, hätten Wilderer und nicht beteiligte Einheimische gefoltert, vergewaltigt, ermordet.
Man sei «schockiert», teilte der WWF mit und kündigte eine unabhängige Untersuchung an. «Wir nehmen jegliche Vorwürfe sehr ernst.»
Ist das glaubwürdig? Der WWF wurde schon 2015 mit solchen Vorwürfen konfrontiert. Auch damals gab es eine Untersuchung. Die zeigte gemäss Buzzfeed, dass es Menschenrechtsverletzungen gab. Und dass die Täter von «erheblicher technischer, logistischer und finanzieller Unterstützung» des WWF profitierten. Der Bericht wurde nie veröffentlicht. Sermîn Faki