Er respektiere zwar die Sicht, die mehr staatliche Kontrolle und weniger Marktwirtschaft fordere. «Allerdings funktioniert das nur, wenn die Schweiz genügend Strom produziert, um die Nachfrage im eigenen Land zu decken», sagte Kuhn. Seit die Schweiz im Sommer aber zu viel und im Winter zu wenig Strom produziere, sei sie auf grenzüberschreitenden Stromhandel angewiesen.
Kuhn ist deshalb überzeugt: «Eine Handelstätigkeit ist für einen Stromproduzenten wie Axpo unverzichtbar.» Auch wenn diese Risiken berge. Forderungen nach einem Staatsmonopol und tiefen Preisen «scheinen opportunistisch» motiviert. In Tiefpreisjahren habe kein Grossverbraucher moniert, heute wollten sie den Strom unter Marktwert zu Gestehungskosten.
Eine Öffnung der Grundversorgung sowie einen Preisdeckel lehnt Kuhn ab. «Wenn Unternehmen, die seit Jahren von tiefen Preisen profitiert haben, in die Grundversorgung zurückkehren, würde dies zu Preiserhöhungen für Kleinkonsumenten führen.» Ein Preisdeckel vermindere den Anreiz zum Stromsparen und würde das Problem von den Konsumenten auf die Versorger überwälzen. Langfristig müsse sich die Politik zudem überleben, ob die Kantone die Richtigen Aktionäre für die Axpo seien.
(SDA)